Mittwoch, 5. März 2014

Stationsbericht des VRR 1 Schlechte Noten für Dormagens Bahnhöfe

Der neue Stationsbericht des VRR zeigt: Die Bahnhöfe in der Stadt sind weiter in teils miserablem Zustand. Moniert werden vor allem Müll und Graffiti. Erstmals gehört auch der Bahnhof Dormagen zur untersten Kategorie. Von Martin Oberpriller
 
Herumliegender Müll, gefährliche Glasscherben und Graffiti – Pendler sowie Reisende, die in Dormagen mit der Bahn unterwegs sind, dürfen nicht zimperlich sein. Das geht aus dem neuen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hervor, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird. Demnach gibt es an sämtlichen Bahnhöfen und Haltepunkten in der Stadt mitunter gravierende Mängel.
"Keine Dormagener Station ist in einem rundum guten Zustand", sagte jetzt eine Sprecherin des VRR. Wie in den Vorjahren hatten Tester des Verkehrsverbundes die einzelnen Bahnhöfe auch 2013 an vier verschiedenen Tagen in Sachen Sauberkeit und Funktionalität unter die Lupe genommen. Mit für Dormagen erschreckenden Resultaten: Alle Stationen verpassten in der Gesamtbewertung die beste Kategorie "Grün". Während die Station Bayerwerk jedoch trotz Mängeln, etwa Schmierereien an den Bahnsteigen, immerhin noch die mittlere Note "Gelb" erreichte, landete der Bahnhof Nievenheim wie in den Vorjahren wegen seines allgemein desolaten Zustandes erneut im schlechtesten Bereich "Rot".
Neusser Bahnhöfe im Check
Und besonders ärgerlich: Der im Umbau befindliche Bahnhof Dormagen rutschte diesmal ebenfalls in die Gruppe der besonders mangelhaften Stationen. Dort monierten die Prüfer unter anderem Graffiti an den Gleisen sowie in der Unterführung. Darüber hinaus schlug aber auch der verdreckte Zugang zum Bahnhof negativ zu Buche
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Im Gegensatz zu den Bahnsteigen, die in der Verantwortung der Bahn AG liegen, fällt die Pflege des Bahnhofsumfeldes in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Dort zeigte man sich dementsprechend über die Ergebnisse des Stationsberichts wenig erfreut. Die Mängel seien bekannt, sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen. Gleichzeitig warb er um Geduld. "Die Baustelle sorgt dafür, dass es zurzeit am Zugang Verschmutzungen gibt", hieß es aus dem Rathaus. Dies werde sich aber ändern, wenn die Arbeiten – wohl im Frühsommer – beendet seien. "Dann wird das Umfeld wieder belebter sein und die soziale Kontrolle nimmt zu", so der Stadtsprecher. Eine Hoffnung, die die Verantwortlichen im Rathaus mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr teilen. "Saubere Bahnhöfe sind für die Reisenden wichtig", sagte die VRR-Sprecherin. Es komme nämlich nicht nur auf ordentliche sowie pünktliche Züge an. Vielmehr müsse das gesamte Umfeld stimmen, so die Sprecherin. Deshalb führt der Verkehrsverbund schon seit einigen Jahren die Prüfungen der Bahnhöfe durch. "Werden Beanstandungen festgestellt, wenden wir uns an die Unterhaltungspflichtigen", sagte die VRR-Sprecherin. Im Fall des Bahnhofs Dormagen ist dies – neben der Stadt – die Bahn als Eigentümerin der Anlage. "Wir bemühen uns, Graffiti innerhalb von 72 Stunden zu beseitigen", sagte gestern ein Sprecher des Unternehmens. Prinzipiell gelte aber, dass die Bahn nicht überall sein könne.
Das sei vor allem für Nievenheim der Fall, hieß es. "Dort ist Vandalismus leider an der Tagesordnung. Zum Beispiel werden Vitrinen immer wieder zerstört", sagte der Bahnsprecher. Eine Beseitigung der Graffiti an der Lärmschutzwand in Nievenheim ist vorerst nicht geplant. "Dafür müssten Gleise gesperrt werden", gab die Bahn zur Begründung an.
Quelle: url

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