Mittwoch, 5. März 2014

Rommerskirchen Neue Orgel erklingt kurz vor Pfingsten

Die Einweihung des Instruments für St. Stephanus ist für 1. Juni geplant. Auch sie soll im Seitenschiff aufgestellt werden. Von Sebastian Meurer
Die seit Dezember anhaltenden Arbeiten an der neuen Orgel für St. Stephanus dauern wohl etwas länger als angenommen. Zunächst war der Aufbau in der Pfarrkirche für Februar oder März ins Auge gefasst worden. Das klappt nicht. "Die Orgel soll jetzt am 1. Juni geweiht werden", sagt der Hoeninger Kantor Carsten Wüster. Dieser Tag ist der siebte und letzte Ostersonntag, eine Woche vor dem Pfingstfest.
Die Orgel befindet sich derzeit in der Obhut des Pulheimer Orgelbauers Björn-Daniel Reich, der sie gründlich überholt. Zudem wird das aus der Kölner Pfarrei stammende Instrument mit drei neuen Registern versehen, die ihm eine größere Klangfülle verleihen werden. Die neue Orgel soll eine Vorgängerin ersetzen, deren Zustand Eckard Isenberg, der Orgelsachverständige des Erzbistums Köln, schon 2012 als rundum "schlecht" eingestuft hatte.
Ausgeräumt sind die Meinungsverschiedenheiten über den Standort der Orgel. Die ist erheblich größer als die bis heute im Seitenschiff postierte. Carsten Wüster hatte zunächst dafür plädiert, das Instrument im Mittelschiff aufzustellen – weil ihr Klang dort am besten zur Geltung komme. Widerstand hatte es vom Kirchenvorstand gegeben. Der hatte Ende 2013 darauf hingewiesen, dass dann etliche Plätze wegfallen würden. Vizebürgermeisterin Maria Peiffer, selbst in der Pfarrgemeinde aktiv, hatte sich in einem Offenen Brief an den Kirchenvorstand zunächst auf die Seite Wüsters geschlagen. Letztlich konnte sich jedoch der Kirchenvorstand behaupten. "Es wären deutlich mehr Plätze weggefallen als zunächst angenommen", zeigt sich Maria Peiffer inzwischen überzeugt von dessen Argumenten. Auch die neue Orgel wird also im Seitenschiff stehen. Das neue musikalische Aushängeschild von St. Stephanus hat zwar auch schon mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Gleichwohl werde die 1959 von der Firma Seifert in Kevelaer gebaute Orgel nach ihrer gründlichen Überholung neuwertig sein, sagt Carsten Wüster. Eine komplett neue Orgel hätte sich die Gemeinde St. Stephanus nicht leisten können – ein Anschaffungspreis von gut 300 000 Euro ist illusorisch. Unter dem Strich wird die Gemeinde neben dem symbolischen Euro als Kaufpreis ans Erzbistum etwa 39 000 Euro für die Instandsetzung berappen müssen. Das Erzbistum übernimmt 26 000 Euro.
Wüster, der auch Orchesterdirigent und Chorleiter ist, riskiert schon mal einen Blick in die Zukunft. Die Pfarrkirche St. Stephanus könnte mit der neuen Orgel künftig ein Standort für kirchenmusikalische Events werden, wie es sie in der näheren Umgebung bislang nur in Knechtsteden gibt. Das neue Instrument hat Wüster bereits während seiner Zeit als Kantor an St. Bruno in Köln-Klettenberg kennen und schätzen gelernt. Die Generalüberholung der neuen Orgel verfolgt der leidenschaftliche Musiker keineswegs bloß aus der Ferne: Bei Orgelbauer Björn-Daniel Reich begleitet er die Arbeiten mit anhaltendem Interesse und berichtet in einem Blog darüber (http://www.carsten-wuester.de/eine-neue-orgel-fuumlr-st-stephanus.html).
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: