Freitag, 21. Februar 2014

Grevenbroich Stellwerker starten neue Anti-Müll-Aktion

Das Müll-Problem hat erneut zugenommen. Die Stadt soll an der Merkatorstraße aktiv werden – auf einem verwahrlosten Grundstück. Von Andreas Buchbauer
 
Die "Stellwerk-Initiative" nimmt die Stadt bei der Umsetzung des Anti-Müll-Konzepts in die Pflicht. Vorsitzender Fred Leven kündigt ein erneutes Vorgehen des Vereins gegen wilden Müll in der Innenstadt an. "Wir haben das Gefühl, dass das Konzept im vergangenen Jahr zwar beschlossen wurde, sich dann aber nichts getan hat. Der Müll hat wieder zugenommen – insbesondere im westlichen Bahnhofsviertel", betont Leven. Die Stellwerker haben daher einen Bürgerantrag in den Rat eingebracht, dass die Stadt tätig werden soll. "Die Situation ist für Anwohner und Gewerbetreibende unzumutbar", heißt es darin. Thomas Wiedenhöfer vom Stellwerker-Vorstand moniert: "Es muss sich etwas tun."
Besonders ein Grundstück an der Merkatorstraße haben die Stellwerker dabei im Blick. Dort herrsche eine "katastrophale Vermüllungs- und Verwahrlosungssituation". Die Aufbauten darauf seien einsturzgefährdet, außerdem seien Ratten gesichtet worden. Ein Dilemma, das keineswegs neu ist. Bereits vor zwei Jahren hatte sich Anwohner Dr. Morteza Heinz-Fazelian in der Gegend an der Merkatorstraße eine Rattenplage moniert. Die Stadt war daraufhin tätig geworden, die Rattenplage wurde beseitigt. Jetzt haben die Stellwerker das Gefühl, das Problem trete nicht nur erneut auf, sondern habe sich verschärft.
Auch Politiker werden aktiv: Die CDU fordert in einem Antrag den Abriss von Garage und Schuppen, Fraktionschef Norbert Gand spricht von einem schlechten Stadtbild. Dem Ex-CDU-Ratsherrn Hans Hammelstein ist das Areal "im Nachkriegszustand" seit Jahren ein Dorn im Auge. "Der angestrebte Verkauf des städtischen Grundstücks ist meines Erachtens erst möglich, wenn Gebäude und Wildwuchs beseitigt sind." Und Holger Holzgräber (SPD) stellt fest: "Ein Schandfleck. Die Stadt muss für den Abriss sorgen."
Bei den Stellwerkern wächst auch die Unzufriedenheit im Umgang mit dem Anti-Müll-Konzept. "Die Stadt muss etwas gegen die Ursachen tun", sagt Wiedenhöfer. Deshalb erneuert er einen Vorschlag, den die Stellwerker bereits im vergangenen Jahr im Umweltausschuss eingebracht haben: größere, auffällige Mülltonnen – und vor allem solche, in die Bürger ihren Müll auch entsorgen können. "Auf der Stadtparkinsel stehen zum Beispiel Mülleimer, die über einen fest angebrachten Siebdeckel verfügen und dabei so konzipiert sind, dass nicht mal eine normale Buttermilchverpackung hineinpasst."

Zudem müsse die Stadt Mülleimer dort aufstellen, wo tatsächlich Bedarf besteht. In einem Feldversuch hatten die Stellwerker im vergangenen Jahr auf eigene Faust Mülleimer an markanten Punkten aufgestellt. "Die Aktion war ein Erfolg. Die Tonnen wurden genutzt, es gab weniger Müll, der auf die Straße geworfen wurde", sagt Leven.
Mit einem zweiten Feldversuch wollen die Stellwerker nun erneut auf die Problematik hinweisen. Zehn Tonnen sollen für sechs bis acht Wochen aufgestellt werden, hinterher wird bewertet, ob die Aktion zur Verbesserung führt. Erstmals soll der Feldversuch deutlich über das Bahnhofsquartier hinaus ausgeweitet werden. Auch Standorte in der Südstadt sind angedacht.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: