Freitag, 21. Februar 2014

Neuss Nadelöhr Geulenstraße ärgert Anwohner

Anwohner haben gezählt: Rund 500 Autos rollen stündlich über die Geulenstraße. Von 600 Unterschriften unterstützt fordern die Bürger Maßnahmen, die den Verkehrsfluss regeln und reduzieren. Sie favorisieren eine Einbahnstraße. Von Ludger Baten
 
Uwe Pütz ärgert sich täglich; Marlene Weyers auch. Beide nutzen regelmäßig die Geulenstraße auf der nördlichen Furth, beide wohnen im Einzugsbereich des Johanna-Etienne-Krankenhauses und beide kommen zu der Überzeugung: "So geht es nicht weiter!" Gemeint ist die spürbare Belastung der Geulenstraße, die vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs an ihre Kapazitätsgrenzen kommt. Autos fahren sich fest, Radler weichen auf Bürgersteige aus, wo sie mit Fußgängern aneinandergeraten. Uwe Pütz ist Sprecher der genervten Anwohner. Er übergab jetzt fast 600 Unterschriften an Bürgermeister Herbert Napp. Das Ziel: Verbesserungen für den ruhenden und den rollenden Verkehr im Quartier.
Funktionierende Lösungen sind sehr schwierig. Das weiß auch Pütz: "Wir haben keine Patentrezepte." Dennoch favorisieren er und seine Mitstreiter eine Einbahnstraßen-Regelung für die Geulenstraße von der Venloer Straße bis zur Straße Am Hasenberg als Zufahrt zum Krankenhaus. Dass diese Lösung zu einer Verbesserung führen könne, so Pütz, habe die Zeit der Kanalarbeiten belegt: "Damals sind wir der Regelung sehr gut klar gekommen." Die Viertel-Ausfahrt in Richtung Venloer Straße würde dann die Pommernstraße übernehmen. Uwe Pütz hofft, dass die Stadt zumindest mit kleinen Maßnahmen hilft, den Verkehrsfluss zu beruhigen: "Ein paar Schilder könnten Fortschritt bringen." Vor allem versprechen sich die Anwohner Verbesserungen, wenn ein "Starenkasten" installiert würde: "Die Stadt muss regelmäßig die Geschwindigkeit kontrollieren." Gerade in der Nacht werde auf der Geulenstraße mit hohem Tempo gefahren. "Das stört den Schlaf."
Die Stadt kennt die Probleme rund ums Krankenhaus. Ein Parkhaus auf dem Etienne-Gelände ist in Bau. Der zusätzliche Parkraum wird nach Ansicht von Peter Fischer dafür sorgen, dass dank "günstiger Voraussetzung" die Situation des ruhenden Verkehrs für die Anwohner "spürbar" verbessert wird. Zudem kündigt der stellvertretende Leiter des Presseamtes an, dass die "Gesamtsituation" untersucht werde. Zeitpunkt: ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme des neuen Parkhauses. Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) habe der Verwaltung diesen Arbeitsauftrag in seiner jüngsten Sitzung erteilt.
Für Marlene Weyers, die auf der Morgensternsheide wohnt, ist vor allem das Linksabbiegen am Knotenpunkt Venloer Straße ein Problem: "Da kommt es immer wieder zu einem Rückstau." Das sieht auch die Verwaltung ("nicht dauernd, aber kurzzeitig immer wieder") so. Gegenverkehr und Fußgänger erschweren den Abbiegeprozess: "Deshalb wird das Grün des Gegenverkehrs zeitweise etwas früher beendet." Schließlich bleibt die Sorge, dass mit dem neuen Ikea-Haus in Holzbüttgen der Verkehr noch einmal auf Neusser Seite zu nimmt. Dieses Szenario möchte auch Peter Fischer nicht ausschließen: "Es sind situative Entscheidungen erforderlich, beziehungsweise es müssen Lösungen gefunden werden." Das finden die Anwohner auch.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: