Dienstag, 18. Februar 2014

Dormagen A1: Erste Bohrungen für neue Rheinbrücke

Diese Woche wird geprüft, ob der Boden für die wichtige Verbindung zwischen den Chemparks trägt.
 
Mit Schutzanzügen und Atemmaske beginnen die Mitarbeiter einer Spezialfirma in dieser Woche nahe Leverkusen mit den ersten Erkundungsbohrungen für den Neubau der maroden Rheinbrücke an der Autobahn 1. Der Vollschutz muss sein, weil die Maschinen sich 40 Meter in die Tiefe bohren und dabei teils durch die Schichten der ehemaligen Bayer-Deponie. Darin lagern Bauschutt, Müll und Bodenaushub, aber eben auch 20 Prozent chemische Produktionsabfälle.
"Wir kennen die Bandbreite dieser Stoffe, aber wir wissen nicht genau, was dort zu finden ist", sagt Joachim Beyer vom Chempark-Betreiber Currenta. Das Material aus den Bohrlöchern wird in verschließbaren Containern von Currenta in die Entsorgungsanlage nach Leverkusen-Bürrig gebracht und dort entweder verbrannt oder deponiert. 30 bis 40 Tonnen Sondermüll werden bei den zunächst geplanten ersten 17 Bohrungen anfallen.
Die Erkenntnisse der Bohrungen fließen in die weiteren Planungen der Rheinbrücke ein. Im Zuge des Neubaus, den Jansen auf rund 400 bis 450 Millionen Euro schätzt, wird das Autobahnkreuz West in Teilen neu gebaut. Da die neue Rheinbrücke breiter wird (pro Richtung fünfspurig wegen der separaten Auf- und Abfahrspur) als die Trassen des heutigen Autobahnkreuzes, müssen die Anschlüsse angepasst werden.
Die Leverkusener Rheinbrücke auf der Autobahn 1 ist eine wichtige Verbindung nicht nur für den Lastwagenverkehr zwischen und zu den Chemparks Leverkusen und Dormagen, sondern auch für die Laster des Spezialchemiekonzerns Ineos. Chempark-Leiter Ernst Grigat hatte schon im Dezember 2012 betont: "Die Leverkusener Brücke ist für die Versorgung unserer Standorte von großer Bedeutung." Die logistische Anbindung solle langfristig gesichert werden.

Bei den Chemparks werden jeden Tag bis zu 750 Ein- und Ausfahrten gezählt. Als die A 1-Brücke im vergangenen Jahr zeitweise für Lkw mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen gesperrt war, mussten die Laster teure und zeitaufwendige Umwege nehmen – meistens über Düsseldorf.
Seit geraumer Zeit dürfen die Brummis die Brücke wieder nutzen. Allerdings ist dort die Höchstgeschwindigkeit für den gesamten Verkehr auf 60 km/h begrenzt worden. Das wird auch kontrolliert. Die neuen Tempomessgeräte in beiden Fahrtrichtungen sind inzwischen "scharf" geschaltet.
Quelle: mm/ssc

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