Die Telekom
hält die Telefone für extrem unwirtschaftlich. 2013 sei in der Gemeinde
von keinem öffentlichen Apparat telefoniert worden.
Von Sebastian Meurer
An der Widdeshovener Straße in Evinghoven ist die
Telefonsäule der Telekom schon seit geraumer Zeit nicht mehr nutzbar:
Von möglichen anderen Schäden einmal abgesehen, fehlt schlicht das
Telefon. Dass die Säule instand gesetzt wird, ist höchst
unwahrscheinlich: Die Telekom nämlich will alle noch verbliebenen sieben
Telefonsäulen im Gemeindegebiet abbauen.
Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Verschwinden der
inzwischen "klassischen" Telefonzellen wird es damit im Gemeindegebiet
keine öffentliche Fernsprechanlage mehr geben. Schon als diese
verschwanden, war es unter Kommunalpolitikern keine Frage, dass auch die
Tage der ersatzweise installierten Telefonsäulen von vornherein gezählt
waren.
Die Telekom begründet die jetzt beabsichtigte
"Standortoptimierung" unter anderem mit einem extremen Nutzungsrückgang.
Wie die Verwaltung gestern Abend den Rat informierte, macht die Telekom
geltend, dass die Telefone aller sieben Säulen während des vergangenen
Jahres von keinem einzigen Kunden genutzt worden seien. Dies sei extrem
un
wirtschaftlich, wobei sich der Betrieb einer Stelle erst rentiere,
wenn ein Umsatz von 50 Euro gegeben sei.
Weitere Gründe für die Deinstallierung der Anlagen
sind der Telekom zufolge die "erreichte Vollversorgung mit
Telefonanschlüssen im Festnetz" sowie die massive Verbreitung von
Handys. Die Telekom hat die Gemeinde um Zustimmung zum Abbau gebeten und
ihr für eine Erklärung bis zum 28. Februar Zeit gegeben. Die
Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände empfiehlt demgegenüber
den Städten und Gemeinden zu prüfen, ob der Verbleib der Anlagen
eventuell doch nötig sein könnte. Im ausschließlichen Ermessen der
kommunalen Entscheidungsträger liege die Frage, anhand welcher Kriterien
die Prüfung vorgenommen wird. Ungeachtet mangelnder Wirtschaftlichkeit
könne ein öffentlicher Fernsprecher nach wie vor zur notwendigen
Grundversorgung gehören, so der Standpunkt der kommunalen
Spitzenverbände.
Der Rommerskirchener Rat vermied gestern Abend ein
"Entweder-Oder" und sprach sich für eine "mittlere" Lösung aus. Demnach
wird die Gemeinde dem Abbau unter der Voraussetzung zustimmen, dass am
Eckumer Bahnhof nun eine Telefonsäule und ein Briefkasten errichtet
werden.
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