Samstag, 25. Januar 2014

Grevenbroich 2 Marode Fenster: Schüler müssen frieren

Das Erasmus-Gymnasium wartet darauf, dass die Stadt die Fassaden-Sanierung fortsetzt. Aus gutem Grund: An manchen Wintertagen ist es in acht Räumen so kalt, dass der Unterricht ausfällt und Schüler nach Hause geschickt werden. Von Wiljo Piel
Der städtische Umwelt-Experte Klaus Gähl hat eine Einschätzung zur Lage abgegeben. Er rät dazu, die Fenster- und Fassaden am Erasmus-Gymnasium zu sanieren – damit die Auflagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erfüllt werden können. Denn es gibt erhebliche Mängel. Ob die noch in diesem Jahr behoben werden können, ist zurzeit fraglich. Zumindest hat der zuständige Dezernent Claus Ropertz im Haushalt 2014 kein Geld für dieses Projekt vorgesehen. Das ruft jetzt die CDU auf den Plan: In einem Antrag für den Stadtrat fordert sie die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten.
In den vergangenen Jahren wurde ein großer Teil der Schule schrittweise mit neuen Fenstern ausgerüstet. "Die der Röntgenstraße und der Schanze zugewandten Fassaden sind nun in einem einwandfreien Zustand – alles piccobello", sagt Schulleiter Michael Jung. Anders sehe es jedoch auf der Ostseite des Gymnasiums aus: "Sie muss dringend saniert werden, dort muss es weitergehen."
Der schlechte Zustand des Trakts habe Folgen für den Schulalltag, beklagt der Rektor: Weil Fenster und Fassade marode seien, würden Schüler und Lehrer eklatanten "Klima-Schwankungen" ausgesetzt. Das heißt: "In acht Klassenräumen bekommen wir keine vernünftigen Temperaturen mehr hin", betont Jung: "Bei Minus-Graden ist es sogar so kalt, dass wir schon Schüler nach Hause schicken mussten. Und im Sommer ist es derart heiß, dass ein Unterricht kaum möglich ist."
Im Rathaus sind diese Probleme bekannt – und eigentlich sollte es schon im Sommer 2013 mit der Sanierung weitergehen. Doch wegen der Investitionen für die neue "Gesamtschule II" wurde dieses Vorhaben zunächst einmal zurückgestellt. Auf wann? "Das wissen wir nicht", erklärt die Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger (CDU): "Für 2014 hat das städtische Gebäudemanagement jedenfalls keine Gelder für diese Maßnahme angemeldet." Ihre Fraktion wird das Gebäudemanagement daher auffordern, die Sanierung möglichst in Angriff zu nehmen.
"Es muss etwas passieren", meint auch Michael Jung: "Die Schüler beklagen sich, auch die Schulpflegschaft hat sich bereits beschwert. Und die Gefährdungs-Analyse der Stadt macht deutlich, dass diese Maßnahme erforderlich ist."
Dass das Erasmus-Gymnasium kein Einzelfall ist, weiß Irmintrud Berger. "Wir haben viele Schulen in Grevenbroich, die ähnliche Probleme haben. Da kommt noch eine ganze Serie von Investitionen auf uns zu." Dass es im "Erasmus" rasch weitergehen muss, ist für Berger aber unumstritten: "Warten wir zu lange, könnten die bereits sanierten Teile schon wieder marode sein."
Claus Ropertz war gestern nicht zu erreichen. Wie Bürgermeisterin Ursula Kwasny betonte, stehe das Erasmus-Gymnasium nicht auf Platz eins der Sanierungsliste des Gebäudemanagements. "Die Politik muss entscheiden, ob sie diesen Arbeiten den Vorzug geben will", sagt Kwasny: "Dafür werden aber andere Projekte zeitlich zurück fallen."
Quelle: NGZ

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