Samstag, 15. März 2014

Jüchen Neue Hoffnung auf Sanierung der maroden Bahnhöfe

Nach jüngsten Gesprächen zwischen Gemeinde, Bahn und VRR wurde die Rückzahlung von Fördermitteln vertagt. Von Christian Kandzorra
 
Die Zeit an den Bahnhöfen in Jüchen und Hochneukirch scheint vor Jahren stehengeblieben zu sein: Von Barrierefreiheit können Rollstuhlfahrer nur träumen, die Wände sind mit Graffiti übersät – und von Sauberkeit ist keine Spur. Bis zur Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend sah die Situation im Hinblick auf Modernisierungen aussichtslos aus. Doch der vom Bau- und Verkehrsausschuss gefasste Beschluss, die Fördermittel für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in Hochneukirch an den Zuwendungsgeber, den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), zurückzuzahlen, wurde im Einvernehmen aller anwesenden Ratsmitglieder kurzerhand von der Tagesordnung gestrichen. Denn es scheint jetzt einen Hoffnungsschimmer zu geben.
Laut Bürgermeister Harald Zillikens habe die Verwaltung in den vergangenen Wochen den Schriftverkehr mit Bahn und VRR erneut aufgenommen und das finanzielle Problem der Gemeinde Jüchen geschildert: "Wir stehen weiter in Kontakt mit Bahn und VRR und haben den Eindruck, dass unser Problem nicht auf taube Ohren stößt und sich eventuell doch bald etwas tun könnte", begründete Harald Zillikens den formellen Rückzug des Beschlusses zur Rückzahlung der VRR-Fördermittel aus dem Gemeinderat. "Aufgeschoben heißt jedoch nicht aufgehoben", sagte Zillikens.
Die Gemeinde wolle jetzt weiter verhandeln und mit der Rückzahlung samt Zinsen bis ins dritte Jahresquartal warten. "Aus unserer Sicht besteht weiterhin die Hoffnung, dass bis dahin Einigungen mit dem Verkehrsverbund und der Bahn erzielt werden können. Ist das nicht der Fall, wird das Thema ,Rückzahlung' erneut im Gemeinderat auftauchen", so Zillikens.

In den Fokus der Verwaltung rückt nach Aussagen des Bürgermeisters auch eine neue Modernisierungsoffensive der Bahn, in die die Stationen Jüchen und Hochneukirch aufgenommen werden könnten. Die Aufnahme in eine dritte Modernisierungsoffensive mit Geldern vom Land würde die von Reisenden und der Verwaltung lang herbeigesehnten Modernisierungen an den Bahnhöfen bedeuten. "Wir wünschen uns natürlich auch eine solche Offensive, doch konkret geplant ist unseren Informationen zufolge noch nichts", sagt ein Bahnsprecher.
Zum Hintergrund: Für den Bau eines Park-and-Ride-Parkplatzes am Bahnhof Hochneukirch erhielt die Gemeinde Jüchen Fördermittel des VRR, die auch einen zweiten Teil von Umbaumaßnahmen – vor allem die Herstellung eines barrierefreien Zugangs zum Mittelbahnsteig – beinhalteten. "Die Eigenmittel für den Bau und die Folgekosten können aufgrund der Haushaltslage allerdings von der Gemeinde nicht gänzlich getragen werden", erklärte Bürgermeister Harald Zillikens unserer Zeitung. Im jüngsten VRR-Stationsbericht hatten die Stationen Jüchen und Hochneukirch erneut schlechte Noten erhalten.
Quelle: NGZ

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