Die vor zehn Jahren gegründete Internationale Schule am Rhein (ISR) in Neuss genießt einen exzellenten Ruf, sie hatte aber ein großes Problem: Die Schülerzahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Laut Businessplan müssten 630 Mädchen und Jungen die schmucke Schule besuchen, um die Privatschule wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Da die Schülerzahl "nur" 550 betrug, klaffte ein Finanzloch. Der Gang zum Insolvenzgericht war Anfang Dezember die Folge.
Schnell zeichnete sich eine Lösung ab. Der Privatinvestor Peter Solimann will über eine gemeinnützige gGmbH im Zusammenspiel mit einer von den Eltern gegründeten Genossenschaft den bisherigen Träger, die ISR GmbH, am 1. August ablösen und somit den Fortbestand auf Dauer sichern. Wichtige Voraussetzungen wurden geschaffen. Mit dem akademischen Partner Sabis wurde ein Vertrag geschlossen, das Schulministerium genehmigte weiterhin den Schulbetrieb als Ergänzungsschule und über den Preis zur Übernahme der Schuleinrichtung erzielte Soliman offenbar mit Insolvenzverwalter Georg Kreplin.
Aus Sicht der Stadt wird der von der Verwaltung unabhängige Gutachterausschuss mit seiner Bewertung die Grundlage für die Verhandlungen legen. Es hieß, der Gutachterausschuss benötige drei Monate, um zu einem Spruch zu kommen. Der Auftrag wurde Mitte Januar erteilt. "Wir warten das Gutachten ab", stellt dann auch Bürgermeister Herbert Napp fest, "dort wird die finanzielle Richtlinie vorgegeben." Den endgültigen Preis lege dann der Stadtrat fest. Große Verhandlungsspielräume sieht der Rathaus-Chef nicht: "Die ISR ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das wir als Stadt über den Preis nicht signifikant subventionieren können." Er sehe gleichwohl Möglichkeiten, eine Einigung zu erzielen. Er schätze die engagierte Arbeit von Peter Soliman: "Sie verdient Erfolg."
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