Samstag, 19. April 2014

Korschenbroich 0 Hackbraten war ein Arme-Leute-Essen

Wer sich keinen echten Hasen leisten konnte, schob einfach einen Hackbraten in den Ofen. Diese werden noch heute oft als "Falsche Hasen" bezeichnet. Küchenchefin Constanze Deuss-Michels aus Pesch erklärt die genaue Zubereitung. Von Christian Kandzorra
Wo der Hund begraben liegt, da liegt auch meist der Hase im Pfeffer - dort sitzt der Kern des Übels. Das kann man aus diesen alten Sprichwörtern schließen. Doch kann ein Hase tatsächlich im Pfeffer liegen? "Ja", bestätigt Constanze Deuss-Michels vom Gasthof Deuss an der Kleinenbroicher Straße in Pesch. Doch zu Ostern einen Hasen zu verspeisen, mag vielleicht etwas makaber sein. Aber es gibt da ja noch die Alternativ-Lösung des "Falschen Hasen", einem Hackbraten, der mindestens genauso gut geeignet ist.
Der Hackbraten wird in etwa genauso zubereitet wie Frikadellen. "Einen Braten zu kochen, ist allerdings deutlich unkomplizierter als die Zubereitung eines Hasen", sagt Deuss-Michels. Hackfleisch als Ersatz für einen Hasen - das habe sich in den vergangenen Jahrzehnten so eingebürgert. Denn ursprünglich ist der "Falsche Hase" eine Lösung für Menschen gewesen, die sich keinen echten Hasen leisten konnten, für dessen Zubereitung nicht talentiert genug waren oder die schlichtweg den großen Aufwand scheuten.
Demnach hat der "Falsche Hase" auch nicht zwingend etwas mit Ostern zu tun. "Denn eigentlich beginnt die Hasen-Saison erst im Herbst nach der Jagd", erzählt die die Küchenchefin. Wer trotzdem einen Hauch Ostern in seinen Braten bringen will, kann in ihm etwa zwei hartgekochte Eier verarbeiten: "Das ist eine der gängigsten Formen der Zubereitung des ,Hack-Hasen' in Deutschland", sagt die Pescherin, die noch auf andere Methoden aus verschiedenen Nationen verweist. So werde die griechische Version des "Falschen Hasen" etwa mit einer Füllung aus Feta zubereitet. Auch Constanze Deuss-Michels zaubert in ihrer Küche häufig "Falsche Hasen" - und passend zum Sprichwort können die sogar mit einer Pfeffersoße serviert werden.
Quelle: NGZ

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