"Ich habe eigentlich genauso gut gearbeitet wie meine Kollegen auch. Trotzdem haben sie mich entlassen", sagt Stefan Hentschel. Seit dem 24. Februar hat der gelernte KFZ-Mechaniker wieder einen neuen Job. Die ABC-Logistik GmbH aus Düsseldorf stellte ihn trotz seines vermeintlichen Handicaps ein. "In unserem Unternehmen geht es um die berufliche Qualifizierung und nicht um Äußerlichkeiten", sagt Andreas Machnitzke, Leiter des Lager und Fuhrparks. "Ich kann versichern, dass hier keiner ausgegrenzt wird, nur weil er übergewichtig ist. Der soziale Aspekt spielt bei uns eine wesentliche Rolle."
Bereits kurz nach dem Auslaufen seines Vertrags im Januar 2013 hatte sich Hentschel an die Agentur für Arbeit in Mönchengladbach gewandt. Sie ermöglichte ihm die Umschulung. Nadine Nause stand ihm als persönliche Beraterin von Anfang an zur Seite. Sie verhalf ihm auch zu seinem neuen Job. "In der Agentur haben wir für speziellere Fälle wie Herrn Hentschel das Programm ,INGA' - interne, ganzheitliche Integrationsberatung - ausgearbeitet, bei dem wir Menschen mit einem Handicap besonders fördern. Wir kümmern uns intensiver", sagt Nause. Das Unternehmen stellte Hentschel zunächst für eine Woche als Praktikant ein. Daraufhin begann er seine Ausbildung zum Lkw-Fahrer. "Herr Hentschel war mir von Anfang an sympathisch. Jeder hat eine Chance verdient", sagt Machnitzke. Die Agentur für Arbeit in Mönchengladbach hatte ihm die Stellenausschreibung zugetragen und für den Kontakt gesorgt.
Für Stefan Hentschel bedeutet der Neuanfang mehr als nur eine berufliche Chance. "Ich gebe mir Mühe, alles zu schaffen, was ich mir vorgenommen habe", sagt er. "Seit ich hier arbeite, habe ich acht Kilogramm abgenommen. Mir geht es besser und ich bin weiterhin motiviert mein Gewicht zu reduzieren", sagt Hentschel. Die Bewegung, die er jetzt habe und die Beschäftigung spielten dabei eine große Rolle.
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