Donnerstag, 6. März 2014

Rommerskirchen Gemeinde will 170 neue Bäume pflanzen

Die Aktion in zehn der 17 Ortschaften soll insgesamt 55 000 Euro kosten und aus dem Grünfonds finanziert werden. Von Sebastian Meurer
 
Den in der Regie des Amts für Grundstücksmanagement geführten Grünfonds hatte die Gemeinde einst für ökologische Ausgleichsmaßnamen eingerichtet. Werden Bauflächen erschlossen, sind gesetzlich oft Kompensationsflächen nötig. Aus dem Grünfonds hat die Gemeinde geeignete Ackerrandstreifen und ähnliche Flächen angekauft. Schon seit geraumer Zeit werden aus dem Grünfonds jedoch auch "freiwillige" Anpflanzungen bestritten. Für gut 55 000 Euro sollen im Gemeindegebiet in näherer Zukunft gut 170 Bäume angepflanzt werden. In den Genuss von mehr Grün sollen zehn der 17 Ortschaften kommen.
Laut Carsten Friedrich vom Grundstücksmanagement des Rathauses ist das kürzlich vom Grünflächenausschuss gebilligte Projekt nicht mit der Aktion "Familienbäume" zu verwechseln. Etliche der jetzt ins Auge gefassten Standorte eigneten sich nicht für solche Familienbäume, da die oft zu weit abseits lägen. "Auch ist es sinnvoll, wenn Baumreihen einheitlich zum gleichen Zeitpunkt gepflanzt werden", sagt Friedrich. Gleichwohl könnten "im Einzelfall und auf Wunsch" einzelne Bäume zu Familienbäumen deklariert werden. Familienbäume gibt es am Eckumer Steinbrink entlang des Gillbachs und im Bereich der Eggershover Gasse. Sie wurden von den Bürgern gestiftet, derzeit gibt es gut 100 solcher Bäume.
Was die jetzt beabsichtigten Pflanzungen angeht, handelt es sich teils um ein vom Prinzip Hoffnung dominiertes Vabanque-Spiel mit unklarem Ausgang. Ortslandwirt Karl Schütz (CDU) machte wegen des akuten Eschensterbens Bedenken gegen die Anpflanzung von 16 Eschen an der Frixheimer Straße in Anstel geltend. Hans-Peter Metzemacher vom Tiefbauamt verweist auf ein generelles Problem: "Es wird immer schwieriger, Baumarten zu finden, die nicht nach zehn Jahren absterben." Besonders bittere Erfahrungen hat die Gemeinde an der Eckumer Kastanienallee gemacht. Die heißt zwar so, doch steht hier laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert nur noch eine Kastanie. Bereits 2008 hatten Experten Fäule und Pilze bei einigen Bäumen entdeckt. Im Winter 2010 kam es zu einem verheerenden Befall durch den Samtrübling, der fast allen Kastanienbäumen an der Allee den Garaus machte. Ersatzweise wurden Säulenhainbuchen gepflanzt. Die können bis zu 15 Meter hoch und fünf Meter breit werden. Mit ihrem Wuchs gibt es Reimert zufolge derzeit keine Probleme. Kastanienbäume jedoch seien auch an anderen Stellen in der Gemeinde vom Schädlingsbefall "stark betroffen".
Die kostspieligste Anpflanzung sind 32 Walnussbäume, die künftig den Weg auf den Vanikumer Hühnerberg säumen sollen. Hierfür würden mehr als 11 000 Euro fällig. Am Regenrückhaltebecken in Ueckinghoven sind 19 Lindenbäume geplant, und an der von Ramrath nach Hoeningen führenden Kreisstraße will die Gemeinde 18 Linden pflanzen. Abgeschlossen ist die Liste noch nicht: Für Bernd Klaedtke (SPD) "ist die Rommerskirchener Bevölkerung etwas vergessen worden". Der Verwaltung empfahl er, ein Konzept von 2008 aus der Versenkung zu holen.
Quelle: NGZ

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