Donnerstag, 6. März 2014

Grevenbroich Neu-Kapellen braucht schnelles Internet

Der Grüngürtel zwischen den Bauabschnitten im Kapellener Neubaugebiet ist wie eine Grenze in Sachen schnelles Internet – auf der einen Seite ist eine Anbindung vorhanden, auf der anderen nicht. Dagegen regt sich Protest. Von Andreas Buchbauer
 
In Kapellen wird zurzeit deutlich, dass viele Bürger genug von lahmen Internetverbindungen im Stadtgebiet haben. Im dortigen Neubaugebiet hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die für die Anbindung an eine schnelle Internetverbindung kämpft. Sven Sawatzki und Gero Schallenberger sind die Initiatoren und fordern, dass etwas geschieht. "Der erste Bauabschnitt des Neubaugebiets wurde an das Kabelnetz von Unitymedia angebunden. Beim zweiten ist dies nicht erfolgt – dabei befindet sich der nächste Anschlusspunkt nur 100 Meter entfernt", sagt Sawatzki. "Wir hoffen, dass eine Lösung gefunden wird. Schnelles Internet mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde sind heute für einen Standort genauso entscheidend wie der Strom- und Wasseranschluss."
Um auf die Bedürfnisse der verärgerten Bürger aufmerksam zu machen und die Interessen zu bündeln, haben Sawatzki und Schallenberger eine Internetseite freigeschaltet. Unter www.kapellental.net tun sich die Anwohner derzeit zusammen, um sich gemeinsam für ein schnelleres Netz in den eigenen vier Wänden einzusetzen. "Einen so langsamen Anschluss wie hier hatte ich seit zehn, vielleicht sogar zwölf Jahren nicht mehr", betont Sawatzki. "Wir sind hier auf einem Stand, der vielleicht Anfang der 2000er Jahre mal aktuell war."
Das Ziel der Anwohner: Wenn der Endausbau der Straßen im zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets erfolgt, soll dies genutzt werden, um die Anbindung an ein schnelles Netz zu schaffen. "Das würde Kosten sparen", meint Sawatzki. Auf Sicht müssten die Straßen sonst noch einmal aufgerissen werden, um Kabel zu verlegen. "Mit den langsamen Anschlüssen, die wir zurzeit haben, ist dieser Teil des Neubaugebiets nicht zukunftsfähig und wird für Familien unattraktiv."
Längst haben die Anwohner die Stadtverwaltung eingeschaltet. Wirtschaftsförderin Carina Lucas betont, dass man bemüht sei, Abhilfe zu schaffen – und mit verschiedenen Anbietern spreche. Auch die Telekom hat ausreichend Leitungen vor Ort. "Man muss ausloten, was machbar ist", sagt Lucas.

Der Weg zum schnellen Internet kann über verschiedene Verbindungen erreicht werden. Die Telekom bietet überwiegend DSL-Verbindungen über den Telefonanschluss an, die schnellste Version heißt VDSL und ermöglicht bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Schnelles Breitband-Internet mit bis zu 100 MBit/s kommt aber auch aus der Fernsehbuxe: Die Kupfer-Koaxialkabel der Kabelnetzbetreiber können neben dem TV-Signal auch andere Daten transportieren.
Die eleganteste und schnellste Lösung sind jedoch Glasfaser-Leitungen. Sie gelten als die Technik der Zukunft – und sollen bald flächendeckend in Grevenbroich verlegt werden. Die entsprechende Vereinbarung mit dem Unternehmen "Deutsche Glasfaser" hat die Stadt geschlossen. Die "Deutsche Glasfaser" möchte ihr Konzept für den Ausbau in den kommenden Tagen vorstellen.
Quelle: NGZ

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