Dienstag, 25. Februar 2014

Rommerskirchen Die Gemeinde plant neuen Kindergarten

Wegen des Baugebiets Gillbachstraße werden Plätze fehlen. Träger einer neuen Kita könnte das Diakonische Werk sein. Von Sebastian Meurer
 
Bei der Diskussion um den Bedarf in den Kindergärten ging es in den vergangenen Jahren vor allem um die Umwandlung regulärer Kita-Plätze in solche für Kleinkinder unter drei Jahren. Ursachen dafür waren zum einen die sinkende Zahl von Kindern. Hinzu kam die stetig gewachsene Nachfrage nach U-3-Betreuungsplätzen: Aktuell werden in der Gemeinde immerhin bereits 72 Prozent der zweijährigen Kinder für solche Plätze angemeldet.
Insbesondere angesichts des Baugebiets an der Gillbachstraße wird mit einem erhöhten Bedarf an Plätzen gerechnet und zwar sowohl bei den über als auch den unter drei Jahre alten Jungen und Mädchen. Der erwartete Bedarf ist jetzt sogar derart groß, dass der Bau eines neuen Kindergartens in Betracht gezogen wird.
"Erkennbar ist heute, dass das derzeitige Angebot an Kindertagesstätten künftig den Bedarf nicht mehr decken wird", sagt Rathaussprecher Elmar Gasten. Eine Erweiterung bestehender Einrichtungen ist nach seinen Worten nicht möglich. "Vor diesem Hintergrund sind die Planungen für den Neubau einer Kindertagesstätte aufgenommen worden", erklärt Gasten.
Ins Auge gefasst ist ein nur wenige Meter vom Baugebiet entfernter Standort auf einer Freifläche zwischen Mehrzweckhalle und Sportplatz Nettesheimer Weg. "Das gibt uns die Chance, ein pädagogisches Zentrum zu bilden", verweist Elmar Gasten auf die unmittelbare Nachbarschaft zur Gillbachgrundschule.
Ähnlich hat es die Gemeinde in Frixheim praktiziert, wo die Gemeinschaftsschule und der Kindergarten "Pusteblume" nebeneinanderliegen. "Beim Rhein-Kreis Neuss wurden vorsorglich bereits Mittel angemeldet", sagt der Rathaussprecher.

Auch von einem möglichen Interessenten ist die Rede: Träger könnte demnach das Diakonische Werk Evangelischer Kirchengemeinden werden. Elmar Gasten betont, dass sich eine mögliche Kooperation noch "in einer sehr frühen Phase" befinde. Was Diakonie-Geschäftsführer Bernd Gellrich nachdrücklich bestätigt: "Es hat gerade einmal ein Gespräch gegeben." Ansonsten lässt sich Gellrich derzeit nur entlocken, dass weitere folgen könnten.
Sollte das Projekt tatsächlich mit der Diakonie verwirklicht werden, würde neben den drei katholischen Kindergärten in Rommerskirchen, Sinsteden und Oekoven die erste evangelische Tagesstätte in der Gemeinde entstehen. Die übrigen fünf Kindergärten in Anstel, Frixheim, Rommerskirchen, Evinghoven und Hoeningen befinden sich in kommunaler Trägerschaft.
Wie diese und die katholischen Einrichtungen würde auch eine evangelische Tagesstätte allen Kindern offenstehen. Toni Berheide vom Kreisjugendamt bestätigt, dass "das Betreuungsangebot ausgeweitet werden muss. Die bestehenden Plätze werden nicht an den Bedarf heranreichen." Laut Elmar Gasten sollen "die noch in den Anfängen steckenden Planungen jetzt zügig voran getrieben werden."
Auf konkrete Termine mag sich noch niemand festlegen. "Das hängt letztlich vom Baufortschritt ab", sagt Toni Berheide. Zumindest für "denkbar" hält er es, dass die neue Kita im August 2016 in Betrieb gehen könnte.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: