Dienstag, 25. Februar 2014

Jüchen Politiker lehnen Windräder bei Dyck ab

Nicht nur Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick will keine Windräder zwischen Schloss Dyck und Rubbelrath. Für den Planungsausschuss beantragt die SPD die Aufgabe dieser Landespläne. Damit steht sie nicht allein. Von Daniela Buschkamp
 
Heute Abend beschäftigen sich die Politiker im Planungsausschuss mit einer brisanten Frage: Können sie neue Windräder verhindern, die die Bezirksregierung Düsseldorf direkt bei Schloss Dyck plant? Die Jüchener SPD sagt "Nein" zu einer dortigen Konzentrationsfläche. Sie folgt damit der Linie von Bürgermeister Heinz Josef Dick aus der Nachbarstadt Korschenbroich: Auch deren Ratsmitglieder hatten eine "Vorrangfläche für Windenergie" direkt am Schloss und Park von Dyck abgelehnt. Mit ihrem aktuellen Antrag ist die Jüchener SPD voraussichtlich nicht allein: Die CDU um Norbert Esser pocht auf "das Recht der kommunalen Selbstverwaltung", auch die Liberalen um Konrad Thelen und die Bündnisgrünen um Thomas Dederichs haben vor der Sitzung ihre Zustimmung zum SPD-Antrag signalisiert. "Wir unterstützen Korschenbroichs Bürgermeister. Was wir ausdrücklich nicht wollen, sind Windräder an Schloss Dyck. Zudem besteht Erklärungsbedarf", sagte FDP-Fraktions-Chef Konrad Thelen.
Die Gemeinde Jüchen hat bereits eine Konzentrationsfläche an der A 46 ausgewiesen; im Windpark Jüchen stehen vier Anlagen. Für Norbert Esser wäre dieses Areal ideal für weitere Windräder. "Warum sollen wir diese über die gesamte Gemeinde verteilen?", fragt der CDU-Fraktions-Chef.
Warum sich die Gemeinde Jüchen jetzt mit dem Thema Windparks beschäftigen muss: Zurzeit arbeitet die Bezirksregierung Düsseldorf an einem neuen Regionalplan. Dieser soll auch zusätzliche "Konzentrationsflächen für Windenergie-Nutzung" enthalten. Da die rot-grüne Landesregierung bis 2020 mindestens 15 Prozent der NRW-Stromversorgung durch Windenergie und bis 2025 30 Prozent der NRW-Stromversorgung durch erneuerbare Energien decken will, muss sie ausreichend Flächen festlegen. NRW-weit sind dies 52 000 Hektar, im Planungsgebiet Düsseldorf, zu dem auch Jüchen gehört, satte 3500 Hektar. Dazu gehört eine Vorrangfläche zwischen Schloss Dyck und Liedberg, gegen die sich bereits der Korschenbroicher Stadtrat positioniert hat.

Eine Position, die Jüchen unterstützen sollte, meint SPD-Chef Holger Tesmann. Er fragt nach den konkreten Kriterien, wonach die Vorranggebiete im Landesentwicklungs- und Regionalplan ausgewiesen werden. Tesmann verweist auch auf die bereits ausgewiesene Zone an der Autobahn 46: "Damit könnten grundsätzlich ausschließende Wirkungen für andere Gemeindegebiete erreicht werden." Außer, dort würden Mängel bestehen; diese sollten behoben werden.
Der SPD-Chef wundert sich in seiner Anfrage: "Insbesondere weicht die Verwaltung jeder Aussage über Zeitpunkt und Inhalt einer Konsultation mit der Stadt Korschenbroich aus. Die Verwaltung sollte nicht auf diese Weise den Verdacht nähren, dass hinter den Kulissen ein Deal mit NEW bzw. RWE betrieben wird zur Errichtung weiterer Windenergieanlagen auch im Bereich von Schloss Dyck/Nähe Rubbelrath."
Quelle: NGZ

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