Dienstag, 25. Februar 2014

Grevenbroich Schlechte Note für Bahnhof Gustorf

Bei den Gustorfern ist er als "Wild-West-Bahnhof" ein Begriff – die Kritik reicht von Müll bis zum nicht barrierefreien Bahnsteig. Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stellt der Gustorfer Bahnstation ein schlechtes Zeugnis aus: Im aktuellen Stationsbericht des VRR erhält der Bahnhof für die Bewertung des Erscheinungsbildes eine rote Ampel – und damit ein "nicht akzeptabel". Von Carsten Sommerfeld
 
Im Bericht 2012 hatte es noch "gelb" ("noch akzeptabel") gegeben. "Die Qualität des Bahnhofs sinkt deutlich ab", erklärt VRR-Sprecher Johannes Bachteler. Besonders Graffiti auf dem Bahnsteig werden kritisiert, aber auch bei Sauberkeit und Funktion sieht der Verkehrsverbund Mängel. "Der Bahnhof müsste rundum erneuert werden", so das Fazit von Bachteler.
Überhaupt liegt bei den vier Bahn-Stationen im Stadtgebiet so einiges im Argen – sie werden schlechter bewertet als der Landesdurchschnitt. 295 Bahnhöfe haben die VRR-Tester 2013 in NRW unter die Lupe genommen. Immerhin 133 Stationen erhielten fürs Erscheinungsbild die Note "akzeptabel" (grüne Ampel), 82 wurden dagegen als "noch" und 80 als "nicht akzeptabel" beurteilt.
Im Grevenbroicher Stadtgebiet vergibt der VRR eine grüne Ampel ledlich für den Grevenbroicher Bahnhof, der 2012 kräftig modernisiert worden war. Der Halt in Frimmersdorf konnte sich immerhin auf "gelb" verbessern, vor einem Jahr gab es noch die rote Ampel. Etliche Politiker forderten angesichts von Scherben auf dem Bahnsteig, Schmierereien und Müll Verbesserungen in Frimmersdorf. Doch der VRR kritisiert auch weiterhin vor allem Graffiti. Die sind übrigens auch daran schuld, dass der Kapellener Bahnhof – erstmals seit Jahren – nicht mehr mit "grün", sondern mit "gelb" bewertet wird.

Die schlechteste Note aber erhält der Gustorfer Bahnhof. Jahrelang hatte die Stadt vehement für dessen Erneuerung gekämpft, kritisieren Bahnkunden wie Hubert Rütten und andere Gustorfer die Zustände. Rund eine Million Euro würde das Projekt kosten. Doch die Verwaltung hat ihre Bemühungen vorerst aufgegeben. Der Stadt selbst fehlt das Geld, die Deutsche Bahn erteilte für die Finanzierung eine Absage. Technischer Beigeordneter Werner Hofmann hatte erklärt, dass es mit der Sanierung vor dem Jahr 2024 wohl nichts werde, dann soll die Stadt erstmals wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.
Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sieht Handlungsbedarf – nicht nur in Gustorf. Er fordert für die Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen eine dritte Modernisierungsoffensive ab 2019 – mit zusätzlichen 400 Millionen Euro von Bund, Land und DB könnten weitere 100 Stationen modernisiert werden.
Quelle: NGZ

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