Dienstag, 25. Februar 2014

Grevenbroich 5 Große Sorge um Schneckenhaus-Zukunft

Die Greifvögel werden am Dienstag tierärztlich untersucht und sollen noch in dieser Woche in eine andere Tierstation gebracht werden. Für das Schneckenhaus-Team ist dies ein harter Schlag. Die Sorge um die Umweltstation wächst. Von Andreas Buchbauer
 
Nach den erneuten Auflagen für das "Schneckenhaus" wächst die Sorge um die Zukunft der Umweltstation. Stadtsprecher Andreas Sterken bestätigte gestern, dass die Stadt eine schnelle Umsetzung der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im Auftrag des NRW-Umweltministeriums erlassenen Maßnahmen forciert. Das muss sie auch: Die entsprechende Dienstanweisung muss in dieser Woche umgesetzt werden. Das bestätigt Frank Schäfer, Leiter des Kreisveterinäramtes. Die Greifvögel werden heute tierärztlich untersucht und sollen danach in einer anderen Tierstation oder bei ihren Besitzern – zum Beispiel Falknern – untergebracht werden. Wie es anschließend im Schneckenhaus weitergeht, ist offen.
Der zuständige Dezernent Werner Hoffmann geht jedenfalls erst einmal auf Tauchstation. Er ließ gestern durch Andreas Sterken ausrichten, dass er zum derzeitigen Stand keinen Kommentar abgibt. "Der Umweltausschuss wird in seiner Sitzung am 26. März eine umfangreiche Vorlage zu den Auflagen und zur Zukunft des Schneckenhauses erhalten", erklärte Sterken.
Der Imageschaden für die Stadt ist groß. Immer wieder hatten in der Vergangenheit auch Fernsehteams über die Arbeit im Schneckenhaus berichtet – durchweg positiv. Nach den Auflagen droht der Stadt ein großer Sympathieträger in der Außendarstellung wegzubrechen. Zudem sind sie für das Schneckenhaus-Team, die dort tätigen Ehrenamtler sowie den Förderverein ein harter Schlag. Das wurde am Wochenende bei einem geführten Rundgang der Jungen Union (JU) durch die Umweltstation deutlich. JU-Vorsitzender Max von Borzestowski bedauert die jüngste Entwicklung. "Das Schneckenhaus ist ein gutes Beispiel für die Symbiose hauptamtlicher Verwaltung und bürgerschaftlichen Engagements. Als grünes Klassenzimmer schlägt es zudem den Bogen zwischen Bildung sowie Umwelt- und Naturschutz. Naturschutz zum Anfassen eben", betont er. "Mit diesem Konzept ist das Schneckenhaus als Alleinstellungsmerkmal der Stadt erhaltens- und unterstützenswert." Auch der JU-Kreisvorsitzende Florian Merker hofft auf den Erhalt des Umweltzentrums. "Dazu sollten Stadt und Kreis die Kräfte bündeln. Das Schneckenhaus ist für viele Grevenbroicher eine Herzensangelegenheit. Es bietet für Schüler hervorragende Bildungsangebote zum Thema Natur." Von Borzestowski und Merker betonten, sie hätten die Zustände im "Schneckenhaus" nicht als dramatisch empfunden.
Das sehen die Fachleute vom LANUV, die sich ein Bild von den Gegebenheiten in der Umweltstation machten, offenbar anders. Ob dort wieder Greifvögel einziehen können, ist fraglich: Ein Kritikpunkt der Düsseldorfer Delegation war auch, dass es den Betreibern des "Grünen Klassenzimmers" an der erforderlichen Sachkenntnis zum Führen der Tierauffang- und Pflegestation fehle. Auch in vielen weiteren Punkten wurden Mängel festgestellt.
Quelle: NGZ

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