Die
katholische Frauengemeinschaft Nettesheim konnte sich jetzt über viele
Gäste zum runden Geburtstag freuen. Mit dem Festgottesdienst und einem
großen Empfang ist das "Jubiläumsjahr" aber noch nicht beendet.
Von Sebastian Meurer
Über mangelnde Resonanz kann sich die Katholische
Frauengemeinschaft (kfd) Nettesheim zwar auch sonst nicht beklagen: Gut
200 Gäste anlässlich des 90. Geburtstags übertrafen jetzt die ansonsten
gewohnten Teilnehmerzahlen dann aber doch noch einmal.
"Die Botschaft weitertragen", lautete das Motto des
in der Pfarrkirche St. Martinus gefeierten Gottesdienstes. Mit dem
heiligen Don Bosco stand der Tag zwar im Zeichen eines männlichen
Heiligen, doch Dechant Monsignore Franz Josef Freericks fand schnell
einen Ausweg, indem er über die Mutter des Heiligen predigte: Maria
Occhiena nämlich war nicht nur bei ihren drei Kindern bemüht, den
christlichen Glauben weiterzuvermitteln, womit Freericks zufolge auch
das Wesen der kfd zutreffend beschrieben ist.
1924 begann deren, von der Nazi- und Kriegszeit
unterbrochene Geschichte, die seit 1951 erfolgreich fortgesetzt wird.
Mit der 1968 verabschiedeten Satzung kam "das Ende aller Müttervereine",
wie Elisabeth Kresse in ihrem Rückblick sagte: Seither nämlich hat die
kfd ihren heutigen Namen.
Von 1993 bis 2006 stand Magdalene Schnelting an der
Spitze der Nettesheimer Frauengemeinschaft. Seither wird die von einem
15-köpfigen Team geführt. Dem von Elisabeth Kresse geäußerten Wunsch,
die Tradition noch lange fortsetzen zu können, pflichtete auch
Bürgermeister Albert Glöckner bei. Glöckner verwies auf die 550 000
bundesweit in der kfd organisierten Frauen, die damit "den größten
Frauenverband in Deutschland" stellten. Bei den Jubilarinnen punktete
Glöckner mit seinem Wunsch: "Seien Sie weiterhin eine so liebenswerte
Gemeinschaft." Ihren 90. Geburtstag feierte die kfd mit "Melodien zum
Träumen" mit Manuela Kunze und Thomas Tenten von der Deutschen Oper am
Rhein, die von Volker Kollmetz begleitet wurden. Operetten- und
Musicalsongs von Franz Lehár, bis Andrew Lloyd-Webber sorgten für eine
fast schon ausgelassene Stimmung in der Butzheimer Begegnungsstätte Alte
Schule. Zu den Gratulanten zählten auch Vertreterinnen der
evangelischen Kirche: Gemeindesekretärin Christine Schmitz und Karin
Kremer-Schillings vom Presbyterium überbrachten Glückwünsche. "Gern
besuchen auch wir die Veranstaltungen und das Fest der evangelischen
Gemeinde, genau so wie deren Mitglieder zu uns kommen", sagt
kfd-Kassiererin Martina Fünger.
Mit dem fast zweistündigen Konzert soll des Feiern
aber noch lange kein Ende sein. Die gesammelte Jubiläumsspende von 670
Euro kann die kfd im März Schwester Damian von der kenianischen
Missionsstation Riruta persönlich übergeben. In Nettesheim berichtet die
Ordensschwester über ein ausschließlich für Frauen bestimmtes
Hilfsprojekt. Sie wirkt an der derselben Station wie die 1981
verstorbene Butzheimerin Reinhilda Schmitz. Deren Wirken hatte 1975 den
Basarkreis der Pfarrei ins Leben gerufen. Um Frauen in Afrika geht es im
Mai in einem vom früheren WDR-Kameramann Franz Wagenbach gedrehten
Film.
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