Freitag, 14. Februar 2014

Rommerskirchen 4 Haltestelle Butzheim soll größer werden

Damit die Station an der Feuerwehr erweitert werden kann, muss aber der Landschaftsbeirat zustimmen. Von Sebastian Meurer
 
Die unweit des Feuerwehrgerätehauses an der B 477 liegende Bushaltestelle soll erweitert werden. Die Gemeinde plant, den Platz für die wartenden Schüler ebenso zu vergrößern wie das Wartehäuschen. Um das Projekt umsetzen zu können, sind zwei Voraussetzungen nötig: Der bereits im Oktober 2013 kontaktierte Landesbetrieb Straßenbau stimmt einer Erweiterung nur dann zu, wenn die Busbucht beibehalten wird. Die vorgesehene Erweiterungsfläche liegt in einem Waldstück und steht unter Landschaftsschutz. Über die entsprechenden Befreiungsanträge entscheidet der Landschaftsbeirat. Der Gemeinde entstehen nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert Kosten von 8000 bis 10 000 Euro.
Im Rat gab es ausschließlich Zustimmung für das Vorhaben. Was nicht verhinderte, dass eine Debatte entstand, die zeitweise skurrile Züge annahm. CDU-Fraktionschef Stephan Kunz reklamierte das "Copyright" an den geplanten Neuerungen für die Union. Deren Vorsitzender und Bürgermeisterkandidat Michael Willmann hatte im März 2013 mit Bürgern die Haltestelle besucht und Sicherheitsmängel beanstandet. Die hatte das Straßenverkehrsamt des Kreises verneint. SPD-Fraktionschef Martin Mertens hatte damals – ohne Kommentar seinerseits – auf dessen Auskunft verwiesen, wonach es sich um keine sonderlich gefährliche Stelle handele.
Maßnahmen hatte die Behörde vor gut einem Jahr ausgeschlossen. Entrüstet gab sich Stephan Kunz nun im Rat, dass Martin Mertens jetzt begrüßte, "dass der Kreis sich bewegt". Im August 2013 war die Debatte erneut entflammt. Michael Willmann verwies damals auf getroffene Maßnahmen wie das Entfernen einer Bake und die Erneuerung von Fahrbahnmarkierungen. Im Rat warf die Union jetzt SPD-Parteichef Johannes Strauch vor, sie damals mit der Aussage, es handele sich um "eine Märchenstunde", verunglimpft zu haben.

Fakt ist, dass die Fahrbahnmarkierungen bis dato nicht erneuert worden sind. Nach Auskunft von Michael Willmann soll das 2014 erfolgen. Zudem hatte der Kreis im Sommer 2013 Tempomessungen und Polizeikontrollen veranlasst. Darauf gedrängt hatte Walter Giesen, der zuvor auch selbst eine Verkehrszählung initiiert hatte. "Die offiziellen Messungen ergaben, dass 77 Prozent aller Fahrzeuge zu schnell waren", sagt Giesen. Er bedauert, dass die CDU von den damaligen Ergebnissen keinen offensiveren Gebrauch gemacht hat. "Zwischen 6 und 9 Uhr waren fast 75 Prozent aller Fahrzeuge schneller als 60 Kilometer in der Stunde", so Willmann. Ein Viertel der zu schnellen Fahrer übertraf sogar die 70-Kilometer-Marke.
Das politische "Copyright" dürfte Bürgermeister Albert Glöckner gebühren. An der politischen Diskussion hatte er sich nicht beteiligt und via Landesbetrieb den Verwaltungsweg beschritten. Mit seiner Initiative knüpfte er an ein vor gut einem Jahrzehnt gescheitertes Vorhaben an. Die Haltestelle weiter nach hinten zu verlegen, war damals am Landschaftsschutz gescheitert. Auf den wird es in letzter Instanz wohl auch diesmal ankommen.
Quelle: NGZ

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