Freitag, 14. Februar 2014

Grevenbroich 1 Umweltministerium entsendet Fachleute ins Schneckenhaus

Das NRW-Umweltministerium hat sich in den Zwist um das "Schneckenhaus" eingeschaltet. Das bestätigten eine Sprecherin des Ministeriums sowie Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky auf NGZ-Anfrage.
 
"Es ist richtig, dass eine Gruppe Fachleute jetzt mit Vertretern des Kreises vor Ort war, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen", erklärte Mankowsky. Nähere Details wurden nicht genannt. Nach NGZ-Informationen soll es sich um eine Experten-Gruppe des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) handeln, die im Auftrag des Ministeriums einen Bericht über die Gegebenheiten im Umweltzentrum Schneckenhaus machen. Der Bericht soll möglicherweise schon Ende der kommenden Woche vorliegen.
Hintergrund des Zwists, der vor allem zwischen dem Schneckenhaus-Förderverein und dem Rhein-Kreis Neuss schwelt, sind Ordnungsverfügungen des Kreises. Kreisveterinärin Dr. Annette Kern hatte im Schneckenhaus "aus tierschutzrechtlicher Sicht gravierende Mängel" festgestellt, die Einrichtung habe sich übernommen. Der Kreis hatte daher die Aufnahme von Wildschweinen und Rotwild verboten, für Füchse, Hasen, Kaninchen und Igel müssen geeignete Unterkünfte nachgewiesen werden. Die Stadt musste ein Konzept zur künftigen Haltung und Auswilderung von Tieren erstellen.
Schon vieles ist seit dem vergangenen Jahr im Schneckenhaus verändert worden. "Doch offensichtlich reicht das alles noch nicht aus", meint ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Umweltstation, der nicht genannt werden möchte. Denn bei dem Ortstermin mit den Mitarbeitern des Ministeriums seien weitere Kritikpunkte laut geworden: "Vieles, das sich im Schneckenhaus in den vergangenen Jahren bewährt hat, wurde komplett schlecht geredet."

So seien neben mehreren Gehegen, in denen Wildtiere aufgepäppelt werden sollen, auch die Gitter zu den Vogelvolieren bemängelt worden, die zu klein seien und eine Verletzungsgefahr darstellen würden. Und: "Es muss künftig dokumentiert werden, wann unser Tierfutter-Fass geleert und wieder aufgefüllt wurde", meint der Ehrenamtler kopfschüttelnd: "Irgendwie grenzt das an Schikane."
Mittlerweile würden kaum noch Tiere im Schneckenhaus aufgenommen, die Station werde für Besucher uninteressant. Dies mache sich auch in der Spendenkasse bemerkbar, beklagt der ehrenamtliche Mitarbeiter. Die Stadt wollte den Besuch der Ministeriums-Vertreter gestern nicht kommentieren.
Quelle: wilp/abu

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