Freitag, 10. Januar 2014

Grevenbroich Frauen machen seit 33 Jahren Karneval

Die Neuenhausener Karnevalisten starten in ihre 33. Session. Seit vergangenem Herbst planen und gestalten sie das Programm für ihre Jubiläumssitzungen. An zwei Abenden wird mehr als vier Stunden geschunkelt, getanzt und gebützt. Von Christian Schwarz
Noch sei keine Nervosität zu spüren, die komme erst kurz vor der Sitzung, sagt Petra Giesing: "Dann kribbelt es ganz sicher." Giesing ist Präsidentin der Karnevalsgemeinschaft, die sich vor 33 Jahren aus der Kfd Neuenhausen formiert hat. Seit dieser Zeit veranstalten die Frauen jedes Jahr mehrere Karnevalssitzungen in Neuenhausen – in diesem Jahr an zwei Samstagen im Februar.
Rund 30 Frauen sind aktiv an der Gestaltung und Umsetzung beteiligt. Sie entwickeln das Konzept, treten später als Tanzgruppen, Büttenrednerinnen oder in Sketchen auf – alles in Eigenregie. "Mit der Planung beginnen wir schon im September. Dann fangen wir auch an, zu proben und die Kostüme zu nähen", sagt Giesing. Die 52-Jährige ist seit 14 Jahren mit dabei, vor zwei Jahren übernahm sie das Amt der Präsidentin.
Angefangen hat alles im Jahr 1981. Aus der Gemeinschaft der Kfd-Frauen in Neuenhausen entstand die Idee, eine eigene Karnevalsveranstaltung auf die Bühne zu stellen. Die ersten Sitzungen fanden im Saal "Alte Post" statt. Die Veranstaltung kam so gut an, dass der Platz für die Besucher kaum ausreichte.
Später mussten die Narren umziehen. Zunächst waren die Sitzungen in einem Zelt auf dem Kirmesplatz der St.-Sebastianus-Schützen. "Das konnten wir uns mit der Bruderschaft teilen, die dort kurz vorher immer ihre Königsehrung feierte", sagt Giesing.
Im Jahr 1994 zogen die Karnevalisten dann in das frisch gebaute Schützenhaus der Bruderschaft, wo sie auch heute noch feiern. 250 Jecken, Frauen und Männer schunkeln hier dann an einem Abend gemeinsam.
Seit jeher verfolgen die karnevalistischen Frauen das Prinzip: Spaß haben und Gutes tun. Die Hälfte der Einnahmen aus dem Ticketverkauf wird an wohltätige Zwecke gespendet. Das Geld ging schon nach Haiti oder Brasilien, aber auch in lokale Organisationen und Einrichtungen. Das restliche Geld brauchen sie für die Finanzierung der Veranstaltung.
18 Programmpunkte haben sich die Karnevalisten für dieses Jahr vorgenommen – mehr als vier Stunden soll jede Sitzung dauern. Vier Tanzgruppen werden auftreten, darunter auch Kinder zwischen vier und sechs Jahren sowie die Mädchengruppe "Gaggles". Auch das Männerballett "Sebastianus-Elfen" wird auf der Bühne stehen. "Seit drei Jahren treten jedes Jahr acht Männer aus der Schützenbruderschaft im Männerballett auf – das kommt gut an", berichtet Giesing.
Sie selbst wird in diesem Jahr eine der vier Büttenreden halten, die für den Abend geplant sind: "Dafür muss man schon ein Jeck sein." Geschrieben hat sie die Rede schon. Thematisch gehe es um einen Mann, der dem Alkohol verfallen ist, sagt die Präsidentin.
Für ihr Jubiläum widmen sich die Neuenhauser Karnevalisten zudem ein eigenes Lied. Sie haben einen Titel der Kölner Band Domstürmer in "Wir machen unser Ding" umgeschrieben. "Das wird auch unser Motto zum Jubiläum sein", erklärt Giesing.
Quelle: NGZ

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