Freitag, 10. Januar 2014

Neuss Neun Weckhovener Schützenmajore treten zurück

Der Streit der Brauchtumhüter eskaliert. Der Druck auf Präsident Dietmar Lenerz wächst – doch der bleibt im Amt. Von Ludger Baten
Das neue Jahr beginnt für die mehr als 600 Weckhovener Schützen so, wie das alte Jahr geendet hat: im Streit. Ein tiefer Riss geht durch den Verein, der nur schwerlich zu überbrücken sein wird. Im Fadenkreuz der Kritik: Präsident Dietmar Lenerz, seit 2000 im Amt. Ihm wird vorgeworfen, die Schützen patriarchalisch zu führen. Daher fordern seine Gegenspieler "transparente und demokratische Entscheidungswege" sowie einen "vertrauensvollen Umgang in Achtung und Respekt".
Diese Erklärung hat Grenadiervorsitzender Thomas Kattner dem Präsidenten überreicht. Mit dem Schreiben erklärten zudem Kattner und neun weitere Korpsführer ihren sofortigen Rücktritt. Nach Aussage Kattners fordern die Korpsführer eine außerordentliche Mitgliederversammlung, um gemeinsam einen Ausweg aus der Krise zu suchen. Im Kern geht es aber längst um Dietmar Lenerz Schützenzukunft, der noch bis November 2016 als Präsident gewählt ist. Lenerz trägt nach Auffassung von Kattner und seinen Mitstreitern "maßgebliche Verantwortung" für die aktuelle Krise. Sein Verhalten störe die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Erster Höhepunkt der Auseinandersetzung im Weckhovener Verein war Anfang November der Rücktritt von Vizepräsident Stefan Steinhauer; auch der Schießmeister und der zweite Schriftführer zogen sich aus der Vorstandsarbeit zurück. Sie erhalten nun Rückendeckung von den Korpsführern: "Gleichzeitig werden die drei ehemaligen Mitglieder des Vorstandes aufgefordert, erneut für ein Amt im Vereinsvorstand zu kandidieren."
Für Präsident Dietmar Lenerz (56) sind die Anschuldigungen "unbegreiflich". Er habe sich nichts vorzuwerfen: "Ich bin seit 13 Jahren mit großer Freude Schützenpräsident. Und auf einmal ist mein Verhalten und Umgang patriarchalisch?" Er begreift sich und seinen Umgang mit den Schützen "eher als leger". Wie er auf die Krise antworte, lässt Lenerz offen: "Ich werde alles tun, damit die Weckhovener Gemeinschaft auf Dauer keinen Schaden nimmt." Gestern Abend traf sich Lenerz mit seinem geschäftsführenden Vorstand, um die Situation erneut zu besprechen. Ob es zu einer außerordentlichen Versammlung kommt, ließ Lenerz offen: "Das entscheidet der Vorstand, weil ich den nicht patriarchalisch führe."
Quelle: NGZ

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