Freitag, 10. Januar 2014

Neuss Lehrer lächerlich gemacht: Arbeitsstunden für Schüler

Mit einer Verwarnung, 20 Arbeitsstunden und der Anordnung, einen Aufsatz zu schreiben, ist am Neusser Amtsgericht gestern der Prozess gegen einen Realschüler aus der Nordstadt zu Ende gegangen. Der 15-Jährige hatte Lehrer im Unterricht gefilmt und die Sequenzen anschließend online gestellt. Auf den Jugendlichen warten nach dem Prozess aber noch deutlich härtere Konsequenzen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Realschüler wegen Vergewaltigung und Raubes.
Gefilmt hatte der Junge seinen Physiklehrer im vergangenen September. Offenbar hatte er die Aktion zuvor mit anderen Schülern abgesprochen. Die sabotierten den Unterricht und machten den Lehrer lächerlich. Die peinlichen Aufnahmen stellte der Angeklagte ins Internet. Das wiederum entdeckten einige Mitschülerinnen und machten den Lehrer darauf aufmerksam. Der erstattete Strafanzeige, genauso wie auch eine Kollegin, die ebenfalls Opfer des Schülers wurde. Und auch einer Mitschülerin "verhalf" der Jugendliche im Internet zu zweifelhafter Bekanntheit. Ein Nacktfoto des Mädchens war nämlich in seine Hände geraten. Anschließend verbreitete der Angeklagte das Foto auf einer Online-Plattform.
Letztlich beließ es Jugendrichter Heiner Cöllen bei einer Verwarnung und 20 Arbeitsstunden. Sollte er diese nicht ableisten, muss er mit bis zu vier Wochen Beugearrest rechnen. Zudem muss der Schüler einen Aufsatz schreiben. Thema: "Warum ich als Schüler Lehrern Respekt und einen störungsfreien Unterricht schulde". Sein Realschul-Direktor hat ihm außerdem angedroht, ihn von der Schule zu verweisen.
Für den 15jährigen wird es wohl nicht der letzte Prozess bleiben. In Düsseldorf soll er eine Vergewaltigung und in Neuss einen Raub begangen haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm hier mehrere Jahre Jugendhaft.
Quelle: mape

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