"Sonst wäre ich garantiert nicht darüber gefahren", sagt sie. Das Ergebnis: Die Radkästen an der Beifahrerseite ihres Autos sind einmal rundrum mit einer körnigen, weißen Substanz verschmutzt. Auch die hintere Stoßstange weist weiße Farbspritzer auf. "Das ärgert mich sehr", sagt die Geschäftsfrau, die häufig von Hemmerden nach Jüchen über die L 71 pendelt.
Das Problem: Die körnige Farbe lässt sich auch mit einem Hochdruck-Dampfstrahler nicht mehr entfernen, so dass die Teile ausgetauscht werden müssen. In der Autowerkstatt habe man Tanja Reibel einen Kostenvoranschlag in Höhe von 1744 Euro für den Austausch der betroffenen Karosserieteile gemacht.
Für die Instandhaltung der L 71 ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig. Der vergibt Aufgaben wie etwa Markierungsarbeiten auf Fahrbahnen an eigenständige Firmen, die die Arbeiten nach Abschluss entsprechender Verträge durchführt. "Diese Firmen sind dafür verantwortlich, dass die Arbeiten ordnungsgemäß abgesichert werden. Wenn das nicht passiert, steht die ausführende Baufirma in der Verantwortung", sagt Christine Binz, Sprecherin von Straßen NRW.
Die Tatsache, dass sie auch die Fahrbahn mit ihren Reifenspuren verschmutzt hat, habe beim zuständigen Unternehmen am Telefon mehr Aufmerksamkeit erlangt als der erhebliche Schaden am Auto von Tanja Reibel. Nach Informationen von Christine Binz habe das Unternehmen alle Richtlinien im Voraus befolgt und auch die Polizei über die Markierungsarbeiten informiert. Für eine Stellungnahme war die Firma gestern nicht zu erreichen. "Offensichtlich ist aber, dass ich nicht die einzige bin, die durch die Farbe gefahren sein muss", schildert Reibel.
Das macht sie an den vielen verschiedenen Reifenspuren auf der Straße kurz hinter der Ortsausfahrt Gierath fest. Sie sucht jetzt noch andere Geschädigte. Wenn sich das Unternehmen aus der Verantwortung ziehe, möchte Tanja Reibel den Fall zur Anzeige bringen.
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