Montag, 10. März 2014

Jüchen Der Schach-Experte aus Hochneukirch

Wilfried Harff (56) ist seit 1986 Vorsitzender des Schachgemeinschaft Hochneukirch. Vor allem an die Jugend vermittelt er die Begeisterung für das königliche Spiel besonders gerne. Sein Sohn Marcel (24) ist NRW-Pokalsieger und Einzelmeister. Von Karin Verhoeven
 
Im Spätherbst 2013 überraschte Marcel Harff (24) seinen Heimatort Hochneukirch, als er im Schachspielen nicht nur NRW- Pokalsieger wurde, sondern obendrein auch noch Sieger der NRW- Einzelmeisterschaft. Das hatte es noch nie gegeben in Nordrheinwestfalen! Marcel Harff hatte sich mit seinen damals erst 23 Jahren für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Doch nicht unmaßgeblich für diesen Erfolg ist, dass er als Sohn von Wilfried Harff aufwuchs. Dessen Name ist für Bürger aus dem Raum Jüchen untrennbar verbunden mit der Schachgemeinschaft 1955 Hochneukirch.
Mit 13 Jahren wurde Wilfried Harff dort Mitglied, war von 1981 bis 1983 Vorsitzender und dann wieder seit 1986 ununterbrochen. Seine Ehefrau Roswitha, mit der er seit 1984 verheiratet ist, hatte der staatlich geprüfte Betriebswirt übrigens nicht beim Schachspielen getroffen, sondern beim Karneval in Immerath. Tochter Denise ist jetzt 27 und Sohn Marcel 24 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen in Holz, ist Harff seinem Heimatort immer noch verbunden – etwa durch die Mitgliedschaft bei den "Roten Husaren". 1986 zogen er und Ehefrau Roswitha nach Hochneukirch. "Zum Schach bin ich durch Peter Willems gekommen, dem Sohn von Jakob Willems, der früher Schulleiter in Holz und Hochneukirch war", verrät er. Und auch zur Schachgemeinschaft fand Harff durch Freunde.
In den 1980er Jahren gab es im Verein mehr als 50 Mitglieder. Kein Wunder, denn damals wurde freitags zwischen 14 und 16 Uhr an der Hauptschule Hochneukirch Jugend-Schach gespielt. Möglich war das, weil Ernst Neuber, der damalige Vorsitzende der Schachgemeinschaft, es sich in seiner Position als Chef des Postamtes zeitlich erlauben konnte, für das Training zwei Stunden frei zu machen. "Dies war der Grundstein, dass sich unser Verein bei Wettbewerben stark verbessern konnte", sagt Harff, der guten Mutes ist, mit der ersten Mannschaft in diesem Frühjahr wieder wie damals in die Regionalliga aufzusteigen.

Die zweite Mannschaft hofft auf den Aufstieg in die Bezirksliga und die dritte Mannschaft, die in der Breitensportliga spielt, will auch bisher unerfahrene Spieler heranziehen. Harff erklärt: "Es ist nie zu spät, doch heute ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass die Kids schon im Kindergartenalter oder in den ersten Grundschuljahren an das Schachspiel herangeführt werden können." Sein Sohn Marcel hatte schon mit vier Jahren Interesse für das königliche Spiel und guckte dem Vater dabei gerne über die Schulter.
Aktuell zählt der Verein 32 aktive Mitglieder. "Davon sind sechs Mitglieder unter 14 und zwölf unter 18 Jahre jung", erzählt der 56 Jahre alte Vorsitzende. Schach könne das Konzentrationsvermögen und Gruppenverhalten von Kindern positiv beeinflussen. Für erwachsene Spieler sei es mehr eine gute Herausforderung. Vor wenigen Jahren hat der Verein durch Unterstützung des Gemeindesportverbandes im ehemaligen katholischen Kindergarten in unmittelbarer Nähe zur Peter-Bamm-Halle ein ideales Domizil gefunden.
Quelle: NGZ

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