Rund 2800
Dormagener griffen an diesem Wochenende zu Handschuhen, Zangen und
Müllsäcken und engagierten sich für eine saubere Stadt. Die
Organisatoren werten den 13. Sauberhafttag bei frühlingshaften
Temperaturen als Erfolg.Von Vera Straub
"Wir haben einen Staubsauger im Wald gefunden. Was
macht der da, dort gibt es doch gar keine Steckdose?", fragt der kleine
Erik. Ebenso wie sein Vater und rund 2800 andere Dormagener aller
Altersgruppen hat er sich am "Sauberhafttag" beteiligt und half dabei,
Delhoven von Müll und Unrat zu befreien. Allerorts konnten Helfer und
die zehn Stadtteilkoordinatoren oftmals nur den Kopf schütteln über das,
was achtlos am Straßenrand, auf Feldwegen und in Wäldern und
Wohngebieten entsorgt wird.
Zum 13. Mal sagten die Ehrenamtler dem wilden Müll den
Kampf an und machten bei schönstem blauen Himmel und Sonnenschein einen
wahren Frühjahrsputz. "Die meisten Helfer waren bereits um kurz vor
neun Uhr zur Stelle", sagt Heinrich Kemper, Koordinator in Gohr und
Broich. Im gesamten Stadtgebiet sammelten die Helfer, von denen
annähernd 2200 Schüler der Dormagener Schulen waren, rund 14, 4 Tonnen
Müll – ein beachtliches Ergebnis.
"Im Vorjahr haben wir rund 16 Tonnen eingesammelt.
Aber da hat es auch geregnet, was den Abfall schwerer macht", erklärte
Andreas Hirschberger, Betriebsleiter der EGN Entsorgungsgesellschaft am
Samstagmittag, als die Koordinatoren Bilanz zogen. 150 große blaue
Müllsäcke wurden allein in Gohr und Broich gefüllt.
Doch auch an anderer Stelle wurde fleißig gesammelt:
Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann war gemeinsam mit einigen
Rathausmitarbeitern und einer Greifzange rund um das Rathaus unterwegs.
"Ich musste feststellen, dass das Aufnehmen mit der Zange mit der Zeit
ganz schön in den Rücken geht", sagte er und wies vor allem auf die
Vorbildfunktion dieses Tages hin: "Erwachsene gehen als gutes Beispiel
voran und zeigen damit anderen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern,
dass man selbst die Verantwortung übernehmen und sich selbst um seinen
Müll kümmern muss. Wenn wir damit erreichen, dass nur einige Menschen
weniger Müll achtlos wegwerfen, ist ein großes Stück geschafft." Dabei
gab es rührende Szenen zu beobachten, etwa eine ältere Dame, die mit
ihrem Rollator – links und rechts am Griff jeweils ein Müllsack – bei
Hackenbroich unterwegs war.
"Am Deich haben wir unzählige Jägermeisterflaschen
gefunden. Der skurrilste Fund war eine originalverpackte
Registrierkasse." Willi Nicolini freute sich am Freitag über die rege
Beteiligung von etwa 400 Kindern in Hackenbroich.
Auch in Delhoven zeigt sich die Zahl der Sammler
stabil, während Josef Franzen aus Horrem seiner Enttäuschung über die
Beteiligung Ausdruck verlieh. "Im nächsten Jahr müssen wir stärker die
Werbetrommel rühren", sagte er. Heinz-Joachim Pälmer aus Nievenheim
lobte die Gesamtschule. Von der war eine ganze Jahrgangsstufe
angetreten. Bruno Mehl koordinierte die 770 Helfer im Innenstadtbereich
und war höchst zufrieden. Nach der Arbeit erwartete die Helfer eine
leckere Erbsensuppe vom DRK.
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