Dienstag, 14. Januar 2014

Jüchen Hochneukirch fürchtet Fluglärm aus Wanlo

m Segelflugplatz Wanlo könnten künftig Motorsegler starten. Für Hochneukirch würde dies mehr Lärm bringen. Von Daniela Buschkamp
Krach aus dem Tagebau, Brausen von der Autobahn: Für Gerolf Hommel, dem Fraktions-Chef der "Freien Wählergemeinschaft (FWG)", ist es in Hochneukirch laut genug. Doch jetzt droht noch mehr Lärm vom Segelflugplatz in Wanlo. Dessen Betreiber, der "Verein für Luftfahrt Mönchengladbach", hat eine Nutzungsänderung beantragt: Er will motorbetriebene Flugzeuge starten lassen. Gerolf Hommel ist entsetzt: "Als hätte Hochneukirch nicht schon genug unter dem Tagebau zu leiden, käme nun noch eine weitere Lärmquelle hinzu. Das kann auf keinen Fall hingenommen werden." Mit seiner Ablehnung ist Hommel nicht allein: Auch der Mönchengladbacher Rat lehnt den Plan ab.
Der "Verein für Luftfahrt" will von Wanlo aus künftig Segelflieger nicht mehr lediglich per Winde starten lassen: Auch Ultraleichtflugzeuge und Motorsegler sollen als Schlepper abheben können. Langfristig erhofft man dadurch, als Verein für Wettbewerbspiloten attraktiv zu bleiben und die Mitgliederzahl mindestens konstant zu halten. Nach einer zweiwöchigen Testphase im August 2013 hat der Verein bei der Bezirksregierung Düsseldorf den Antrag gestellt, den Flächennutzungsplan zu ändern. Der Stadtrat beschäftigte sich vor Weihnachten mit dem Thema, diskutierte es kontrovers.
"Derzeit läuft das Genehmigungsänderungsverfahren", erläutert Wolfgang Speen, Sprecher der Stadt Mönchengladbach, gegenüber unserer Zeitung. "Die öffentliche Auslegung erfolgt in der Zeit von Montag, 27. Januar, bis Mittwoch, 26. Februar." In dieser Spanne hätten Bürger Gelegenheit, ihre Anregungen und Bedenken vorzubringen. "Die Stadt Mönchengladbach wird ebenso eine Stellungnahme abgeben", kündigt der Pressesprecher an.
Und voraussichtlich nicht nur sie. Auch beim soeben aus dem Urlaub zurückgekehrten Bürgermeister Harald Zillikens ist das Thema Segelflieger inzwischen auf dem Schreibtisch gelandet. Auch er will sich über den aktuellen Stand des Verfahrens informieren und den Standpunkt der Gemeinde Jüchen vertreten.
Für Gerolf Hommel wäre dieser klar: "Wir halten es für wichtig, dass auch Jüchen sich gegen die Änderung ausspricht und zusätzlich vom Rhein-Kreis Neuss unterstützt wird." Offensichtlich sei auch zusätzlich eine Pilotenausbildung auf motorisierten Fliegen vorgesehen, was weitere Flüge zur Folge hätte.
"Auch in Mönchengladbach gibt es einen breiten politischen Konsens für den Ausschluss von Motorflügen in Wanlo", sagt Wolfgang Speen. Bereits 2012 hätte Oberbürgermeister Norbert Bude der Regierungspräsidentin den vorausgegangenen Beschluss des Bau- und Planungsausschusses mitgeteilt, dass es weiterhin den politischen Willen habe, einen Motorflugbetrieb in jeglicher Form am Standort Wanlo auszuschließen. Auch der Stadtrat hätte eine Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen.
Quelle: NGZ

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