Samstag, 11. Januar 2014

Grevenbroich/Tübingen Mordprozess: Ex-TuS-Kicker legt Geständnis ab

Mit einem Geständnis des Angeklagten hat am Landgericht Tübingen der Mordprozess gegen einen früheren Amateur-Fußballer und Trainer aus Grevenbroich begonnen. Der 44-Jährige soll im Sommer 2013 seinen Vermieter und früheren Mäzen eines Fußball-Kreisligisten aus dem Schwarzwald mit einer Buddha-Statue erschlagen haben.
"Ich möchte von ganzem Herzen um Verzeihung bitten", erklärte der Angeklagte zu Prozessbeginn: "Ich habe Fehler begangen, die ich zutiefst bereue." Der frühere Mittelfeldspieler des TuS Grevenbroich, VfR Neuss und Fortuna Düsseldorf (Amateure) sprach ausführlich über sein Leben. Demnach war der 44-Jährige beruflich erfolglos und hatte immer wieder Geldprobleme. Überall habe er sich Geld geliehen – auch bei Mitspielern oder Vorstandsmitgliedern von Vereinen, für die er im Rhein-Kreis tätig war. "Ich habe immer wieder Dinge verharmlost oder meiner Familie eine heile Welt vorgespielt", so der Angeklagte in seiner Aussage vor Gericht. Zeitweise habe er überhaupt nicht mehr gewusst, wo er sich überall Geld geliehen und Schulden gemacht habe.
Auch seine Eltern zog er in seine Machenschaften mit hinein. So fälschte er nach eigenen Angaben beispielsweise die Unterschrift seines Vaters, um eine Bürgschaft vorlegen zu können. Seine jeweiligen Ehefrauen seien von den finanziellen Turbulenzen häufig überrascht worden. "Ihnen habe ich erst dann Bescheid gesagt, wenn es nicht mehr anders ging."
Beim Opfer hatte sich der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft fast 140 000 Euro geliehen. Am Tattag soll der 61-Jährige gedroht haben, die Familie des früheren Fußballers über das ausstehende Darlehen zu informieren. Daraufhin soll der 44-Jährige in der Wohnung eine Buddha-Statue aus Messing genommen haben, um seinen Geldgeber zum Schweigen zu bringen. Nach der Tat fuhr er mit seinem Wagen in Richtung Stuttgart, die Buddha-Statue warf der Angeklagte unterwegs weg.
Zu den Zeugen gehört auch seine Ex-Frau, die Anfang Februar vor Gericht vernommen werden soll. Unter anderem mit ihrer Hilfe, aber auch weiteren Familienangehörigen will sich das Gericht ein Bild vom Wesen des Angeklagten verschaffen. Insgesamt sollen im Prozess 42 Zeugen gehört werden. Das Urteil ist für Mitte Februar geplant.
Quelle: mape

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