Montag, 6. Januar 2014

Bauern sollen mehr für die Wirtschaftswege tun

Der stellvertretende Ortslandwirt Hubertus Velder begrüßt die zweckgebundene Erhöhung der Grundsteuer A für die Wege. Von Sebastian Meurer
Gleich nach der Weihnachtspause stehen die Wirtschaftswege wieder auf der politischen Tagesordnung: Am 15. Januar trifft sich Bürgermeister Albert Glöckner zu einem Gespräch mit Rommerskirchener Landwirten. Dabei wird es unter anderem um das neue Gremium gehen, das über die konkrete Verwendung der vom Rat für die Sanierung der Wege zur Verfügung gestellten 51000 Euro entscheiden soll.
"Es wird die bisherige Wirtschaftswegekommission sein, zu der dann auch Landwirte kommen", sagt Hubertus Velder, stellvertretender Ortslandwirt. Das Gremium wird je zur Hälfte mit Politikern und Landwirten besetzt sein.
"Wir haben ein sehr großes Interesse an intakten Wirtschaftswegen", betont Velder. Dass diese zunehmend schneller marode werden, liegt ihm zufolge nicht an einer Zunahme des Verkehrs oder immer schwerer werdenden Fahrzeugen. "Aber es wird in kürzeren Zeiträumen auch bei Wind und Wetter gefahren", so der Betreiber des Vanikumer Hofs. "Kein Fahrzeug wiegt mehr als 40 Tonnen, das ist in der Branchenvereinbarung so geregelt", sagt Hubertus Velder.
Nachdrücklich verteidigt er die vom Rat beschlossene Erhöhung der Grundsteuer A: Die bringt 16 000 Euro mehr, die zweckgebunden den Wirtschaftswegen zugute kommen sollen. Nicht nachvollziehen kann der frühere CDU-Ratsvertreter die Haltung seiner Partei: "Ich hätte mir gewünscht, dass aus dem Rat ein einheitliches Votum gekommen wäre." Die wollte die Grundsteuer A nicht zum zweiten Mal binnen Jahresfrist erhöhen. "Kollegen, aber auch der Landwirtschaftsverband sind von dieser Lösung hellauf begeistert und haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen", merkt Velder kritisch an.
Er selbst habe eine gebührenfinanzierte Variante der jetzigen Lösung bereits vor mehreren Jahren vorgeschlagen. Verwaltungstechnisch sei aber wohl das jetzige Modell einfacher zu handhaben. Bei dem anstehenden Gespräch wird es Mitte Januar auch um Verhaltensmaßregeln für die Landwirte gehen. "Das Abpflügen über die Grenzen hinweg in andere Wege hinein muss unterbunden werden", nennt er ein Beispiel. Außer Frage steht für Velder: "Die Landwirte müssen mehr für den Erhalt der Wege tun als bisher." Was indes nicht pauschal gilt: Als "vorbildlich" betrachtet er jedenfalls das entsprechende Engagement von Kollegen in Nettesheim-Butzheim oder zwischen Eckum und Stommeln. Nach Velders Vorstellung könnte es "spezielle Wege geben, die für die Landwirtschaft reserviert sind und solche, die nur für die Freizeit genutzt werden".
Kein Hehl macht er daraus, dass ihm geschotterte Wege am liebsten wäre: Die könnten von Landwirten, Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen genutzt werden. Dass dies nicht für Inlineskater gilt, kann Velder leicht verschmerzen, wie er mit einem kleinen Seitenhieb auf die UWG anmerkt: Die kämpft seit Jahr und Tag unverdrossen für die Skateboardfahrer und ihr Recht, die Wirtschaftswege zu nutzen.
Quelle: NGZ

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