Dienstag, 18. März 2014

Dormagen Tödlicher Unfall wird in Delhoven rekonstruiert

Weil der Unfallhergang aus dem vergangenen November, bei dem ein Senior starb, unklar ist, ordnete das Amtsgericht die Prüfung an. Von Anneli Goebels und Klaus D. Schumilas
 
Es war einer der tragischsten Unfälle im vergangenen Jahr auf Dormagener Straßen. Am Ende war ein Toter zu beklagen, ein 71 Jahre alter Delhovener, der an den Folgen des Verkehrsunfalls starb. Weil der genaue Ablauf offenbar bis heute nicht ganz geklärt ist, wird die Polizei auf Veranlassung des Amtsgerichts Neuss morgen Abend mit Hilfe eines Gutachters das Unfallgeschehen noch einmal darstellen.
Es war kurz vor 18 Uhr am 30. November vergangenen Jahres, als der 32 Jahre alte Fahrer eines Reisebusses des Unternehmens Gilbach-Reisen ohne Fahrgäste auf der Kreisstraße 36 (Hauptstraße) in Richtung Landstraße 280 (Klosterstraße) fuhr. An der Kreuzung Kloster-/Hauptstraße wollte er nach links auf die Klosterstraße in Richtung Knechtsteden abbiegen, musste dort zunächst vor einer roten Ampel halten. Als er dann bei "Grün" losfuhr, übersah er offenbar zwei Fußgänger, die die Klosterstraße in Richtung "Im Mühlenend" überquerten. Durch die Kollision wurde der 71-Jährige zur Seite geschleudert und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, seine Begleiterin wurde leicht verletzt. Eine Woche später starb der Senior. "Unser Fahrer hatte die beiden im toten Winkel. Als er sie schließlich sah, hat er zwar sofort gebremst, aber dennoch beide angefahren", sagte damals Norbert Küttelwesch, Chef von Gilbach-Reisen, gegenüber unserer Zeitung. Der junge Fahrer sei ein erfahrener Busfahrer, seit zehn Jahren gehöre er zum Team, erklärte Küttelwesch. Zu dem Termin morgen Abend wollte sich seine Frau gestern nicht weitern äußern. "Es gibt Unklarheiten und die sollen durch die Rekonstruktion ausgeräumt werden", sagte die Unternehmenschefin auf Anfrage der NGZ. Der Busfahrer, der am 30. November das Fahrzeug gelenkt hatte, werde laut ihren Angaben nicht dabei sein. Zur Verkehrsunfallaufnahme waren damals Spezialisten des zentralen Verkehrsunfallaufnahmeteams der Kreispolizeibehörde Neuss hinzugezogen worden.
Bei der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf wird ein Ermittlungsverfahren in dieser Sache bestätigt. Demnach gibt es zwei Beschuldigte: Zum einen offenbar den Busfahrer, zum anderen wohl das leicht verletzte Opfer (das auf der anderen Seite auch als Geschädigte geführt wird), bei dem ein mögliches Fehlverhalten beim Überqueren der Straße geprüft wird. Das Amtsgericht Neuss will nun per Gutachter den genauen Hergang feststellen. Die Rekonstruktion erfolgt am morgigen Mittwoch ab 20 Uhr – eigens zu dieser späten Zeit, um den Hergang in Dunkelheit nachvollziehen zu können, genauso wie es am 30. November war. Zur ordnungsgemäßen Abwicklung ist laut Polizei-Sprecher Hans-Willi Arnold "die Sperrung des Kreuzungsbereiches Landstraße 280 (Klosterstraße)/Kreisstraße 36 (Hauptstraße) ab 20 Uhr erforderlich". Der Verkehr wird für die Dauer der Unfallrekonstruktion durch Polizeibeamte abgeleitet. Nach bisherigen Einschätzungen wird die Sperrung zwischen einer und eineinhalb Stunden andauern. Der öffentliche Personennahverkehr ist informiert. Ortskundige Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich zu meiden bzw. weiträumig zu umfahren.
Quelle: NGZ

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