Dienstag, 18. März 2014

Dormagen 1 Eingezäunte Schulhöfe wird es nicht geben

Zu wenige Spielgeräte, veraltete oder gar defekte und Zäune um Schulgelände waren nur zwei Themen der Kinderparlaments-Sitzung. Von Anneli Goebels
 
Die Sitzungen des Kinderparlaments haben in Dormagen Tradition. Gestern trafen sich Schüler (knapp über 30) aller Schulformen, vor allem aber der Grundschulen, sowie Vertreter der Verwaltung mit Verwaltungschef Peter-Olaf Hoffmann in der Kulturhalle zur 37. Sitzung des Gremiums. Gut vorbereitet hatten sich die jungen Abgeordneten, dementsprechend lang war die Liste, auf der sich die Mitarbeiter der Verwaltung alles notierten. Und damit auch nichts vergessen und jedem Hinweis nachgegangen wird, wurden alle Angaben und Anfragen zusätzlich aufgezeichnet.
Über Spielplätze und Schulhöfe wurde zuerst gesprochen, und der Wunsch nach mehr Toren erwies sich schnell als ein sehr großer. Doch da mussten die Acht- bis 13-Jährigen lernen, dass es einen Unterschied zwischen Spiel- und Bolzplätzen gibt, und dass Spielplätze eben nicht zum Fußballspielen gedacht seien, wie Klaus Güdelhöfer, der Kinder- und Jugendbeauftragte, erklärte. Angemerkt wurde unter anderem auch, dass der Spielplatz im Malerviertel immer noch nicht fertig sei. Warum – das konnte Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betrieb Dormagen, erklären: "Wir haben uns von der Firma, die im vergangenen Jahr mit dem Aufbau des Platzes begonnen hatte, getrennt und eine neue gesucht." Die fange hoffentlich noch in dieser Woche mit den weiteren Installationen an. Koch hofft, dass der Platz in einem Monat genutzt werden kann.
Vertreter des Leibniz-Gymnasiums wünschten sich einen zusätzlichen Fahrradständer für ihren Schulhof, und fast alle Schüler beklagten die Situation der Schultoiletten. Auch darum werde sich gekümmert, versprach Güdelhöfer, und Johannes Deußen, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses und gestern Sitzungsleiter, bemerkte, dass sich die Situation in einigen Schulen deutlich verbessert habe, da dort nach Sanierungsarbeiten in Absprache mit Schulleitung und Eltern "Toilettenkonzepte" eingeführt worden seien.

Viele der jungen Abgeordneten, vor allem aus Grundschulen, forderten einen Zaun um ihre Schule, um so Vandalismus vorzubeugen. "Das ist in Dormagen nicht gewünscht", sagte Güdelhöfer. "Die Schulhöfe sollen nach einem Beschluss des Stadtrats auch am Nachmittag Spiel- und Sportstätten bleiben", erklärte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Das ginge nicht, wenn sie nach Schulschluss mit einem Zaun abgeschlossen würden. "Dann könnte dort nachmittags keiner mehr spielen."
Unverschämt fanden die Schüler auch Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach auf Spielplätzen und Schulhöfen liegen lassen. "Das können die Mitarbeiter des Ordnungsamtes leider nicht permanent kontrollieren", so Johannes Deußen. Seiner Meinung nach könne man an die Hundebesitzer immer wieder nur appellieren, die Hundebeutel der Stadt zu benutzen. Auch das Thema "Inklusion" wurde angesprochen. So berichtete ein Schüler, dass eine Mitschülerin ein Spielgerät auf dem Schulhof gar nicht nützen könnte, weil sie kleinwüchsig sei. "Das ist ein Thema, das uns in Zukunft noch intensiv beschäftigen wird", sagte Deußen. Nach knapp zwei Stunden war die Sitzung zu Ende.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: