Samstag, 8. Februar 2014

Grevenbroich Schlager-Party muss wieder umziehen

Der Förderverein der SG Orken-Noithausen muss seine Großveranstaltung verlegen. Zwar hatte er die Zusage, das Gelände am Hagelkreuz nutzen zu können – doch die gilt nicht mehr. Die Stadt hat den Pachtvertrag gekündigt. Von Wiljo Piel
 
Die großen Reklame-Leinwände hat der Förderverein der Sportgemeinschaft Orken-Noithausen bereits in der Stadt aufgehängt. Damit rührt er tüchtig die Werbetrommel für seinen Tanz in den Mai, zu dem die beiden Schlagerstars Anna-Maria Zimmermann und Norman Langen verpflichtet wurden. Doch nun müssen die Sportfreunde ihre Transparente abhängen und ändern lassen, weil eine wichtige Information nicht mehr stimmt: der Veranstaltungsort. "Leider müssen wir wieder einmal den Platz räumen", sagt Vorsitzender Norbert Trippen.
Schon im vergangenen Jahr hatte es Ärger um die Frage gegeben, wo der Verein seinen großen Mai-Tanz veranstalten darf. Nachdem die SG-Sponsoren 2012 erfolgreich einen Abend mit Michael Wendler ("Sie liebt den DJ") auf dem Orkener Kirmesplatz organisiert hatten, gab es 2013 Krach um die Nachfolge-Veranstaltung mit Jürgen Drews ("Ein Bett im Kornfeld"). Die Stadtverwaltung befürchtete Lärmbelästigungen für die Kirmesplatz-Anwohner und wies den SG-Freunden nach mehreren Verhandlungstagen einen neuen Platz zu: das Rhein-Erft-Schau-Gelände am Hagelkreuz.
"Wir sind davon ausgegangen, dass wir dort auch in Zukunft unseren Tanz in den Mai veranstalten können. Schließlich wurde uns das damals von der Bürgermeisterin zugesagt – und darauf haben wir uns verlassen", betont Trippen. Auf dieser Zusage baute der Förderverein seine Veranstaltung auf, er engagierte Künstler, entwarf Plakate – und war unangenehm überrascht, als jetzt eine Absage aus dem Rathaus kam. Das Gelände am Hagelkreuz könne nun doch nicht genutzt werden, hieß es.
Der Grund: Die Stadt hatte das Areal von der katholischen Kirche gepachtet, den Vertrag aber zwischenzeitlich aufgelöst. "Die Fläche wird nicht mehr für städtische Zwecke benötigt, daher können wir uns die Pacht sparen", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. Dafür hätten sich auch die Grevenbroicher Politiker ausgesprochen.

Für die SG-Förderer ist mittlerweile ein Ausweichort gefunden worden – der Kirmesplatz in Noithausen. "Das geht in Ordnung", sagt Norbert Trippen. Er hofft nun darauf, dass dem Förderverein keine Einbußen drohen werden. Zwar feierten im vergangenen Jahr rund 1500 Gäste mit Jürgen Drews in den Mai – doch: "Durch den Standortwechsel haben wir gut 400 bis 500Besucher verloren", schätzt er. Das habe sich auch finanziell für die Sponsoren ausgewirkt: "Letztlich sind wir auf 1500 Euro sitzengeblieben, weil wir unter anderem auch für Strom- und Wasseranschlüsse sorgen mussten, die auf dem Gelände nicht vorhanden waren."
Aufgeben will das Team um Norbert Trippen jedoch nicht: "Wir wollen weiterhin Veranstaltungen organisieren, um die Arbeit der SG zu unterstützen", sagt er. Auf mündliche Zusagen aus dem Rathaus will er aber nicht mehr vertrauen: "Wir lassen uns jetzt nur noch alles schriftlich geben."
Quelle: NGZ

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