Dienstag, 4. März 2014

Korschenbroich Kleinenbroicherin zeigt Werke im Ballhaus

Die Künstlerin Angela Harmeier rückt in ihren Gemälden den Menschen in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Bildhauer Martin Hensel stellt sie jetzt neun Tage im Ballhaus am Düsseldorfer Nordpark aus. Am Samstag geht's los. Von Marion Lisken-Pruss
 
In ihren aktuellen Werken hält sich die Kleinenbroicher Malerin Angela Harmeier nicht lange mit Überflüssigem auf: Reduziert und kontemplativ – so beschreibt sie ihre Gemälde, die sie in einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Neusser Bildhauer Martin Heinrich Hensel im Ballhaus am Düsseldorfer Nordpark zeigt. "Mein Thema ist der einzelne Mensch", sagt sie. "Es geht mir darum, ihn aus der Masse herauszulösen und hervorzuheben."
Die Begegnung und den Austausch mit anderen Menschen empfindet sie als Bereicherung. Deshalb bietet sie in ihrer Galerie 55 am Glockhammer in Neuss Gastkünstlern die Möglichkeit auszustellen. Und so kam auch der Kontakt mit dem Bildhauer Martin Hensel zustande. "Unsere Werke ergänzen sich hervorragend", sagt Angela Harmeier. Sie legt den Fokus auf das Individuum, während Martin Hensel seine Holzskulpturen in einen größeren Zusammenhang stellt. Zwar ist der Mensch das verbindende Element ihrer Ausstellung im Ballhaus am Nordpark, aber auf einen gemeinsamen Titel für die Ausstellung haben sie sich nicht festgelegt.
Angela Harmeier, die früher in der Initiative KiK – Künstler in Kor-schenbroich – aktiv war, ist seit 2008 Mitglied im Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf. "Deshalb ist es für mich von besonderer Bedeutung, auch in Düsseldorf ausstellen zu können", betont sie. Rund 20 ihrer aktuellen Werke hat die Künstlerin für die Schau ausgewählt. Um die Bildaussage auf das Wesentliche zurückzuführen, verzichtet sie weitgehend auf Hintergrundmotive. So wie auf dem Gemälde "Begegnung": Es zeigt eine ungarische Bäuerin, die auf ihrem Weg eine Pause einlegt. Drei Treppenstufen und wenige, mit schwarzen Pinselstrichen nur angedeutete Pflastersteine und eine Mauer bilden den Hintergrund des Gemäldes. Der Rest der Leinwand ist leer. Der freie Platz lässt Spielraum für Assoziationen, und das ist es, was die Künstlerin erreichen möchte: "Der Betrachter kann seine Bilder, die er im Kopf hat, auf meine Gemälde transportieren und sie ergänzen", sagt sie. Wohin geht die ungarische Bauersfrau?, mag man sich fragen, oder: Auf welcher Stufe des Lebens steht sie, stehen wir? Angela Harmeiers Gemälde faszinieren, weil sie weder einen Anfang haben noch ein Ende. Sie verzichtet auch weitgehend auf Farben und konzentriert sich ganz auf Schwarz-, Weiß- und Grautöne.
Eine gewisse Farbigkeit bringt lediglich der Bildträger ins Spiel: Ob sie auf weißer Leinwand malt, auf gelblichem Nessel oder braunem Leinen, das hängt von der Stimmung ab, die das Gemälde ausdrücken soll. Und die versteht Angela Harmeier, meisterlich einzufangen: Dazu reichen ihr schon Spiegelungen oder ein Schattenwurf. Aber nicht nur den Menschen hat sie im Blick, sondern auch die Natur. "Ich hoffe, dass während der Ausstellung schon die Narzissen blühen", sagt sie und schwärmt: "Dann ist der Nordpark umso schöner."
Quelle: NGZ

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