Dienstag, 4. März 2014

Dormagen Werbegemeinschaft braucht neuen Chef

Nach drei Jahren kandidiert Frank Lemke bei der Mitgliederversammlung der Innenstadt-Händler nicht mehr. Der Gastronom will sich auf sein Café an der "Kö" konzentrieren. Jetzt wird dringend ein Nachfolger gesucht. Von Klaus D. Schumilas

Die Innenstadt-Händler erfreuen sich durchweg an den frühlingshaften Temperaturen und den Sonnenstrahlen, die immer häufiger auf die "Kö" fallen. Frank Lemke stellt Tische und Stühle vor sein gleichnamiges Café und strahlt: "Das war lange nicht mehr so, dass die Kunden im Februar, Anfang März draußen sitzen konnten - klasse!" Der Laden läuft und das soll so bleiben. Daher muss jemand anderes ran und die in der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD) versammelte Kaufmannschaft führen. Im April werden die Mitglieder eine neue Führung wählen. Bis dahin muss ein Kandidat gefunden sein.
"Ich muss mich auf mein Geschäft konzentrieren", sagt Lemke. Die Arbeitsverdichtung ist größer geworden, junge Aushilfskräfte stehen, so sagt er, auch durch das Abitur in acht Jahren nachmittags so nicht mehr zur Verfügung.
Da muss der Chef mehr ran als früher, und es bleibt immer weniger Zeit, um sich den Anforderungen zu stellen, die die Leitung einer Händlergemeinschaft mit sich bringt. Dabei ist die WSD in den vergangenen Jahren in ruhiges Fahrwasser gesteuert worden, nicht zuletzt auch ein Verdienst Lemkes, nachdem es in den Jahren zuvor intern auch schon mal gerappelt hatte.
"Das ist zum Glück Geschichte", sagt WSD-Schriftführer Guido Schenk, der als hauptberuflicher Leiter des Stadtmarketings und inzwischen auch als Vorstandsmitglied der Initiative Dormagen ein wichtiger Netzwerker in der Stadt ist. Lemke und er verweisen auf die Bilanz, die sie vorweisen können und den Mitgliedern im April vorlegen wollen: Konsolidierung der Finanzen der Werbegemeinschaft; Einwirkung auf die Entwicklung des Zuckerfabrikgeländes, mit einer Reduzierung der Verkaufsfläche; Mitentwicklung eines lebendigen Veranstaltungsprogramms in der Innenstadt; neue Weihnachtsbeleuchtung.

Ein Erfolg auch für den Noch-Vorsitzenden, der die ruhige, sachliche Arbeitsatmosphäre schätzt. "Es war richtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren." Auch mit dem Ergebnis, dass Lemke behaupten darf, "dass es in der Region kaum eine andere Stadt gibt, die so viele Veranstaltungen auf die Beine stellt. Und wenn die Stadt voll ist, ist das ein gutes Zeichen".
Schenk wird erneut kandidieren, beim Vize-Vorsitzenden Heinz Reusrath ist dies noch offen. Auf Kassiererin Monika Adler-Schoos hofft die WSD, weil sie konsequent auf solide Finanzen achtet. Frank Lemke selbst möchte gerne als Beisitzer seine Erfahrung weiter einbringen. Was muss ein Nachfolger, eine Nachfolgerin mitbringen? Lemke formuliert es so: "Es muss jemand sein, der zwischendurch auch mal aus seinem Geschäft weg kann." Das konnte der Café-Besitzer zum Beispiel nicht, als evd-Geschäftsführer Rudolf Esser im vergangenen Jahr zu seiner Verabschiedung bat. Die Entwicklung in der Innenstadt sieht die WSD-Spitze insgesamt positiv. Nicht zuletzt aufgrund des frischen Windes in der Rathaus-Galerie. Aber es gibt auch Kritik: "Dass es jetzt keinen Supermarkt in der Galerie und damit in der Innenstadt gibt, ist eine Katastrophe", sagt Lemke deutlich. Eine klare Forderung in Richtung des Galerie-Managers Jörg Meiners.
Quelle: NGZ

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