Dienstag, 4. März 2014

Jüchen Gierather Narren feiern größten Umzug Jüchens

Vom Gubberather Brunnenplatz aus drehten rund 220 Jecken beim Rosenmontagszug eine Runde durch Gierath und feierten ausgelassen. Von Christian Kandzorra
 
Schon Artikel fünf im "Kölschen Grundgesetz" lehrt die Narren, offen für Neuerungen zu sein. Schließlich "bliev nix, wie et wor". Doch der Karneval ist auch eine Möglichkeit, schmunzelnd auf neue Bestimmungen zu blicken.
Das machen natürlich auch die Gierather Jecken – und zwar ganz auf ihre Art: Die Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Gierath/Gubberath eröffnete den Zug mit ihrem rot/weißen Flaggschiff mit der großen Aufschrift "Paragrafen-Piraten", der darauf hinweisen soll, dass es für die Narren von Jahr zu Jahr schwieriger wird, große Wagen zu bauen. "Das liegt an den vielen neuen Sicherheitsbestimmungen, die wir einhalten müssen. Und der Aufwand ist einfach zu groß", hatte Geschäftsführer Rolf Schwittay schon im vergangenen Jahr erklärt.
So kam es so, wie es kommen musste: Kein einziger großer Wagen war am Rosenmontagszug durch das Doppeldorf beteiligt – "dafür aber umso mehr Fußgruppen, die in den feiernden Mengen ordentlich für Stimmung sorgen", sagte Joachim Heikamp, Zugleiter und zweiter Vorsitzender der KG. 14 Gruppen waren es an der Zahl, die sich am Brunnenplatz in Gubberath ab 13 Uhr aufstellten und pünktlich um 14.11 Uhr losmarschierten – begleitet von den Fanfarencorps Bedburdyck und Korschenbroich, die auf ihren Instrumenten einen musikalischen Karnevals-Klassiker nach dem anderen spielten.

Zum ersten Mal in diesem Jahr mit dabei: die Frauengruppe "Glitzer und Glamour", die sich erst in dieser Session gründete und Premiere beim Rosenmontagszug feierte. "Wir sind sechs Freundinnen, die allesamt Karneval im Blut haben und so richtig loslegen wollen", sagte Manuela Bister, die mit ihren fünf Kolleginnen kurzerhand in silberne Nonnen-Kostüme schlüpfte und das Musical "Sister Act" auf die Straßen Gieraths und Gubberaths brachte. Vorgesorgt haben sie natürlich auch: Ihr Auto – präpariert mit Musikanlage und Luftballons – voller Wurfmaterial der besonderen Art – "wir werfen nicht nur Süßigkeiten, Popcorn, Chips und Co. Das wäre ja auch langweilig. Wir haben dutzende Eimer gesponsert bekommen, die wir jetzt an die Jecken verteilen werden", sagte Manuela Bister und lachte. In der Tat – Eimer als Wurfmaterial, das ist schon etwas Kurioses. Doch generell zeigten sich die Gierath/Gubberather in diesem Jahr wieder besonders kreativ, was das Wurfmaterial angeht: So hagelte es zwischen Bonbons und Schokolade auch hin und wieder Kohlköpfe, Kohlrabi oder Ähnliches.
Doch das dürfte die Karnevalisten am Straßenrand herzlich wenig interessiert haben, abgesehen von den Kindern, die mit Gemüse eher wenig anfangen konnten. "Denn was zählt, ist die gute Laune", sagte Popstar der Herzen Elvis Presley alias Dieter Schlangen. Er machte mit anderen Jecken aus der Nachbarschaft in der Fankurve des Gierather Karnevals an der Gubberather-/Ecke Schulstraße mächtig Stimmung: "Kamelle! Helau! Alaaf", hieß es in der gerade erst aus der Taufe gehobenen KG "Stippeföttche", die ein Bushaltestellenhäuschen zum Party-Stand umfunktionierte. Der Karneval in Gierath – "der ist unverwechselbar", so die Jecken.
Quelle: NGZ

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