Montag, 17. Februar 2014

Rommerskirchen Dorfklatsch und politische Lästereien

Der hausgemachte Karneval der Katholischen Frauengemeinschaft in Anstel kommt beim Publikum prima an. Die erste Sitzung verfolgten mehr als 150 Jecke. Zur zweiten Auflage Samstag werden sogar rund 350 Feierfreudige erwartet. Von Sebastian Meurer
 
Alles begann vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einem "bunten Nachmittag" der Katholischen Frauengemeinschaft im Pfarrheim. Johannes Brendgen, zu dieser Zeit Pfarrer der Nettesheimer Gemeinde St. Martinus, war überzeugt, dass die Närrinnen auch vor einem größeren Publikum bestehen könnten – und sollte recht behalten. 2015 kann die Abteilung Karneval in der Frauengemeinschaft auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Brigitte Beutner, Vorsitzende der Karnevalistinnen, sieht diese geradezu im Aufwind, wie sie jetzt bei der ersten der traditionell zwei Sitzungen in der Ansteler Schützenhalle sagte.
"Wir haben diesmal 50 Karten mehr verkauft als im vergangenen Jahr, und 2013 war es genauso." Mehr als 150 Besucher verfolgten die Premiere, am kommenden Samstag werden es sogar 350 Gäste in Anstel sein. Auf sie wartet ein vielstündiges Spektakel, auf das sich die Närrinnen um Brigitte Beutner und Sitzungspräsidentin Britta König seit Oktober intensiv vorbereitet haben. In der Bütt oder auf der Bühne waren 30 Karnevalistinnen aktiv, inklusive der Tänzerinnen waren es über 70 Mitwirkende im Alter von fünf bis über 70 Jahren, die das Publikum bei bester Laune hielten.
Statt wie zuletzt die Kommunalpolitik nahmen die Närrinnen diesmal die "große" Politik auf die Schippe: Zu den Highlights des Programms zählte der Besuch von Angela Merkel alias Brigitte Beutner, die Barack Obama (Marlene Jordans) zum NSA-Skandal gehörig die Leviten liest und den hohen Gast kurzerhand stehenlässt, um mit einem durchgeknallten Howard-Carpendale-Double als "Mann ihres Vertrauens" von dannen zu ziehen. Die Filetstücke des in den vergangenen zwölf Monaten angefallenen Dorfklatsches hatten Agathe Neunzig und Marlene Jordans gesichtet: Ihren Argusaugen ist wenig entgangen, und so konnte erstmals auch ein größeres Publikum davon erfahren, wie Dechant Franz Josef Freericks auf ungewöhnliche Weise einen ausgefallenen Zahn retten konnte. Bea Bohné und Barbara Neunzig präsentierten mittels einer gekonnten Sandmalerei die Geschichte Kölns im Zeitraffer, wobei die auf der Bühne vorgeführte Malerei per Beamer an die Leinwand projiziert wurde.

Großen Applaus erntete auch das Nonnengeschwader von "Sister Act", während Ramona Küttelwesch als Livesängerin in einem gemeinsamen Sketch mit Julia Hurtz beeindruckte.
Etliche Nachwuchskräfte feierten ihren Einstand: Erstmals nicht nur als Tänzerin auf der Bühne war Nadine Jordans, die mit ihrer Mutter Marlene einen Sketch zum Thema "Bräute" spielte. Nadine Jordans tanzt außerdem bei den Speetzebötzcher. Gleichfalls eine Premiere feierten die nicht allein als Tänzerinnen aktiven "Dollys" Sophia Beutner, Lilly Lüttike, Aileen Büsgen, Ramona Kahm, Maxime Fünger, Eva Schimkat und Corinna Sauer. Sie glänzten bei dem von der Kölner "Stunksitzung" abgeguckten Sketch "Riverdance op Kölsch". Gut rheinisch zur Tradition wurde der Auftritt des Orchesters Markus Quodt, das zum dritten Mal in Anstel mitwirkte.
Quelle: NGZ

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