Montag, 17. Februar 2014

Dormagen Dormagener genießen vermehrt fleischlos

Dass das Interesse an vegetarischem und veganem Essen wächst, zeigt die Nachfrage nach entsprechender Literatur und in örtlichen Lokalen. Von Karoline Gellrich
 
Schon längst ist vegetarische und vegane Ernährung nichts Exotisches mehr. Sowohl in diversen Kochsendungen, als auch in Buchhandlungen ist diese Form des Essens immer gefragter. Dies hat auch Stephan Thönneßen von der Buchhandlung "Seitenweise" festgestellt: "Besonders in den vergangenen zwei Jahren hat sich der Verkauf von veganen Kochbüchern enorm gesteigert." Und nicht nur bei "Seitenweise", sondern auch in der "Mayerschen" und der City-Buchhandlung" haben vegane und vegetarische Kochbücher mittlerweile ihr eigenes Regalbrett. Gerade bei den Neuveröffentlichungen mache sich das Interessensgebiet stark bemerkbar. Für jeden Verlag sei dies nun ein Thema, berichtet der Inhaber der City-Buchhandlung, Jorgos Flamboraris.
Anjuschka Stückmann aus Nievenheim ist Veganerin. Ihr fällt es oftmals schwer, in Dormagen ein Restaurant zu finden, in dem sie essen kann. "Meistens koche ich zu Hause oder fahre nach Köln", gibt sie zu. Das sei oftmals das einfachste. "In Dormagen können die meisten Leute mit dem Wort "vegan" nichts anfangen", glaubt die Studentin.
Veganz - Europas erste vegane Supermarktkette
Der Pressesprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga mit Servicestelle in Neuss stellt ebenfalls fest, dass es bei dem Thema ein eindeutiges Stadt-Land-Gefälle gebe. "Veganes und vegetarisches Essen ist eher ein städtischer Trend", urteilt Thorsten Hellwig.

Ein Gegenbeispiel zu dieser These ist die Torschenke in Zons. Küchenchef Samuel Klein-Schmitz ist ausgebildeter Bio-Gourmetkoch und selber Vegetarier. Ihm ist es wichtig, keine vegetarischen "Alibi-Gerichte" auf der Karte zu haben: "Bei mir gibt es nicht einfach Nudeln mit Tomatensoße, nur um ein vegetarisches Gericht anbieten zu können." Der Koch konzipiert stets gesonderte Gerichte für Vegetarier. Aber nicht nur auf Vegetarier, sondern auch auf Veganer und Allergiker – wie Menschen mit Lactose- und Glutenunverträglichkeit – wird Rücksicht genommen. "Mir ist es wichtig, dass bei uns jeder etwas findet", sagt Klein-Schmitz. Für den Sommer sind bereits vegane Flammkuchen geplant, und selbst ein "Veggie-Day" findet in der Torschenke Beachtung. Donnerstags gibt es eine erweiterte Tageskarte mit einem Extra-Menü für Vegetarier. Darüber hinaus ist das Lokal in die Restaurantliste des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) aufgenommen worden. Gutes vegetarisches Essen ist in Dormagen also durchaus möglich. Und das nicht nur in der Torschenke. Beispielsweise auch im Café "Seitenweise" sind vegetarische Speisen nichts Außergewöhnliches mehr: "Für uns ist das mittlerweile Standard, unsere Kunden erwarten ein vegetarisches Angebot", erzählt Stephan Thönneßen. Auch Thorsten Hellwig von der Dehoga kann dies auf Bezirksebene bestätigen. Seiner Wahrnehmung nach gebe es allgemein eine steigende Nachfrage an vegetarischen Gerichten.
Und für jeden, der nun auf den Geschmack gekommen ist, sich selbst einmal an veganen Rezepten zu probieren, hat Stefan Thönneßen einen Buchtipp: "'Vegan for fun' von Attila Hildmann ist nicht nur ein Bestseller, sondern war auch das Kochbuch des Jahres 2012."
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: