Donnerstag, 20. Februar 2014

revenbroich Schüler bauen Brücken wie Leonardo da Vinci

presseportal.de 70 Kinder der Jakobus-Grundschule in Neukirchen haben einen Wettbewerb ausgetragen: Sie mussten eine Holzbrücke auf Zeit bauen. Von Christian Schwarz
 
Es ist Fingerspitzengefühl gefragt. Brett für Brett müssen vorsichtig ineinander gesteckt, anschließend aufgerichtet werden. Am Ende soll aus 21 Kanthölzern eine Brücke entstehen. 70 Schüler der Klassen drei und vier an der Jakobus-Schule in Neukirchen bauten gestern kleine Brücken wie einst der italienische Wissenschaftler und Künstler Leonardo da Vinci (1452–1519) – ganz ohne Leim, Nägel oder Schrauben. "Das funktioniert nur in Teamarbeit, jede Hand ist da wichtig", sagt Schulleiterin Gudrun Sell.
Bei der Aktion "Leonardo-Brücke" handelt es sich um ein Projekt, das die Schule gemeinsam mit der Ingenieurkammer-Bau (IKB) NRW durchführt. In kleinen Wettbewerben treten dabei zehn Schülergruppen gegeneinander an. Wer seine Brücke am schnellsten aufrichten kann, hat gewonnen. "Wir wollen bei den Kindern das Interesse für technische Berufe und das Ingenieurwesen wecken", sagt Eva Wastl von der IKB. Zudem schule es die Grundschüler auch in puncto Teamfähigkeit.
Die IKB führt das Projekt an verschiedenen Schulen durch, Jugendliche im Alter zwischen neun und 16 Jahren würden daran teilnehmen, so Wastl: "Wir stellen immer wieder fest: Die Schüler haben großen Spaß daran, sind mit viel Eifer dabei." Laut IKB hat es schon mehr als 35 000 junge Brückenbauer in der Vergangenheit gegeben. Auch die Jakobus-Schule nimmt bereits zum zweiten Mal an der Aktion teil. "Das hat den Kindern damals so viel Freude bereitet, dass ich es für dieses Schuljahr wieder angefragt habe", sagt Sell.
In mehreren Runden treten die einzelnen Gruppen gegeneinander an, im Finale werden die drei besten ausgewählt. Zu gewinnen gibt es T-Shirts, Memory-Spiele und kleine Modelle der "Leonardo-Brücke". Pro Gruppe bauen sieben Schüler an einer Brücke. Den Ton gibt der "Bauleiter" an, ein Schüler mit weißem Bauhelm auf dem Kopf
.
Bevor es in den Wettkampf geht, können die Schüler gut eine Stunde lang den Brückenaufbau üben. An zehn verschiedenen Bauplätzen, benannt nach großen Städten in Nordrhein-Westfalen, errichten die Kinder ihre Bauwerke. Als Kulisse dient ein Fluss, nachgestellt aus Stoff. Am Anfang tun sich viele Schüler schwer, die Brücken klappen immer wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Es wird geflucht, gegen Kanthölzer getreten: "Manno", ruft ein Junge verzweifelt. Doch der Ehrgeiz hat ihn gepackt. Schnell werden die Hölzer neu sortiert, der Aufbau beginnt von vorn. "Ist die Brücke krumm, fällt sie um", sagt ein Betreuer der IKB zu den Schülern. In einer anderen Ecke jubelt ein Team. Es hat die Brücke in Rekordzeit aufgestellt: 2.42 Minuten. "Das ist wirklich eine gute Leistung", lobt Eva Wastl von der IKB.
Für Schulleiterin Sell steht fest: Sie will auch in Zukunft das Projekt weiterführen: "Die Kinder sind mit viel Spaße dabei, das ist schön."
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: