Dienstag, 11. Februar 2014

Neuss Chinas Botschafter besucht die ISR

Chinas wichtigster Stützpunkt in Deutschland ist der Großraum Düsseldorf/Neuss. Innerhalb nur eines Jahres besucht Botschafter Shi Mingde gestern zum dritten Mal Neuss. Von der Internationalen Schule (ISR) zeigt er sich beeindruckt. Von Ludger Baten
 
Der Großraum Düsseldorf/Neuss hat die Region Hamburg als bedeutendster deutscher Standort für chinesische Unternehmen abgelöst. Fast 500 Firmen aus der Volksrepublik haben am Rhein ihren Sitz, 150 davon im Rhein-Kreis Neuss. Hinzu kommen rund 5000 Menschen mit chinesischer Abstammung, die in der Landeshauptstadt und deren Einzugsgebiet leben. Tendenz steigend.
Grund genug für den Berliner Botschafter der wirtschaftlich und politisch aufstrebenden Weltmacht aus Fernost, diese "Wachstumsregion" regelmäßig zu besuchen. Gestern war er innerhalb nur eines Jahres bereits zum dritten Mal in Neuss zu Gast. "Neuss gehört zu den deutschen Städten, die ich am häufigsten besucht habe", verriet Shi Mingde am Nachmittag als er die Internationale Schule am Rhein (ISR) betrat. Am Abend folgte er einer Einladung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und nahm an einem Empfang des Rhein-Kreises zum chinesischen Neujahrsfest im Restaurant Neu-Shanghai auf der Neusser Furth teil.
Bekannteste Niederlassung unter der Flagge Chinas in der Region ist Huawei. Der Technologieriese für Telekommunikationslösungen unterhält seine Europazentrale mit 1700 Beschäftigten am Seestern in Düsseldorf. "70 Prozent der Mitarbeiter sind aus der Umgebung", sagt Shi und unterstreicht damit die zunehmende Bedeutung chinesischer Firmen als Arbeitgeber. Laut Shi fließen 60 Prozent aller Investitionen, die China in Europa tätigt, nach Deutschland. Und "der größte Teil des Geldes fließt in den Großraum Düsseldorf/Neuss".
Vor diesem Hintergrund bestätigte Botschafter Shi Mingde, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping Ende März – vermutlich am 29. März – "mit großer Wahrscheinlichkeit" die Landeshauptstadt Düsseldorf besuchen werde und er fügte hinzu: "Wir wollen ein Zeichen setzen." Derzeit werde das Programm des Staatsbesuchs mit der Bundesregierung abgestimmt. Politische Beobachter erwarten, dass Chinas Staatspräsident ein ganz besonderes Präsent mitbringen wird: Die Ankündigung, in Düsseldorf ein viertes chinesisches Generalkonsulat in Deutschland – nach Hamburg, München und Frankfurt – zu errichten. Es wäre das 16. Generalkonsulat, das in der NRW-Hauptstadt eröffnet würde.

Bei seinem Rundgang durch die Internationale Schule ermunterte Shi, weiterhin in Bildung zu investieren: "Wenn die Kinder nicht in eine Stadt wollen, dann kommen die Eltern auch nicht." In einer globalisierten Welt sei es von großer Bedeutung, dass den Kindern "Weltwissen" gelehrt werde und sie zu weltläufigen Menschen erzogen würden: "Ich habe schon viel von der ISR in Neuss gehört", sagte der Botschafter, "heute kann ich mich von ihrer Qualität überzeugen." In der ISR wurde Shi von Vize-Landrat Jürgen Steinmetz, Schulleiterin Eileen Lyons und Geschäftsführer Thomas Uhling begrüßt.
Knapp 40 Mädchen und Jungen chinesischer Abstammung besuchen aktuell die ISR. Sie waren ebenfalls zum Empfang des Botschafters gekommen und beeindruckten den Gast mit einer musikalischen Begrüßung. Shi zeigte sich vom Schulgebäude und vom Geist der Schule angetan: "Hier macht Lernen sicherlich Freude."
Quelle: NGZ

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