Montag, 24. Februar 2014

Kaarst Gute Unterhaltung mit Klatsch und Lebenslust

Die Sitzungen der Katholischen Frauengemeinschaften in Büttgen, Holzbüttgen und Kaarst boten ein abwechslungsreiches Programm. Von Rudolf Barnhiolt
 
Die Katholischen Frauengemeinschaften (kfd) haben Spaß am Sitzungskarneval. Sie sorgen für ausgelassene Heiterkeit in ausverkauften Pfarrzentren. Am Freitagabend wurde sowohl in Vorst, als auch in Büttgen, Holzbüttgen und Kaarst auf jeweils sehr spezielle Weise Karneval gefeiert. Der Vorster kfd-Karneval (die NGZ berichtete) erreichte mit fünf Veranstaltungen, die alle ausverkauft waren, die höchsten Zuschauerzahlen.
In Büttgen lautete das Motto diesmal: "Kickens, wie die Zick verjeht." Das Pfarrzentrum war bis auf den letzten Platz besetzt, Sitzungspräsidentin Margit Pütz hatte sich wegen eines Todesfalls in der Familie von Beate Hoster vertreten lassen. Maria Pape (80), über Jahre hinweg für ihren "Dorfklatsch" bekannt, trat diesmal als gestrenge Krankenschwester auf: Ihre Patientinnen mussten Körperpflege wie am Fließband betreiben. Die Zuschauerinnen hatten ihren Spaß, als sie sahen, dass das gemeinsam genutzte Toilettenpapier immer brauner wurde. Zum Schluss warfen sie den Inhalt ihrer Nachttöpfe ins Publikum: Es war zum Glück nur Konfetti drin.
Redner Hermann-Josef Maaßen bei der Sitzung in Büttgen (o.), die Tanzgarde Blau-Gold in Holzbüttgen (M.) und "Die lieben Sieben" in Kaarst (u.). lber
Die "Büttger Spaßvögel" traten als Nonnen auf, hatten Namen wie Hallodria oder Frikadella und waren als lebenslustige Frauen mit der Situation im Kloster unzufrieden. Odilia Leßmann und Brigitte Werbitzky aus Driesch mimten die Tratschtanten. Eine ihrer Lebensweisheiten: "Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, lass" bloß nicht den Kopf hängen.
In Holzbüttgen geht es am intimsten zu. Es herrscht fast Wohnzimmer-Atmosphäre, und die Bühne ist extrem klein. Trotzdem kommen auch Gäste von auswärts, wie die Novesia-Garde aus Neuss. Vize-Kommandant Dieter Plake sparte nicht mit Lob: "Wir kommen immer gerne nach Holzbüttgen, hier ist die Stimmung immer besonders gut."

Dass das so ist, liegt an Frauen wie Lydia Meuser, die als Karl Lagerfeld zwar eindeutig zu langsam sprach, der man aber anmerkt, wie gern sie in die "Bütt" geht. Sie präsentierte jetzt eine Modenschau. Der neueste Trend des Mannes mit dem Stehkragen und der Sonnenbrille: die Sack-Mode. Das erste Model trug einen gelben Sack, "aber Größe 56 eine gelbe Tonne". Durch die Sitzung führte Martina Leßmann, aus dem Pfarrzentrum wurde das "Himmlische Veedel". Die Zuschauer erlebten ein pralles Karnevalsprogramm, ein Feuerwerk der Ideen.
In Kaarst ging es sehr mondän zu, nostalgisch, aber auch ein bisschen verwegen. Das lag am Motto: "Ganoven, Glücksspiel, Charleston, Chic – die kfd tanzt in die 20er Jahre zurück." So bunt und abwechslungsreich das Programm auch war, es gab sogar einen "roten Faden": zwei unterschiedliche Pole, verkörpert durch die beiden Sitzungspräsidentinnen – Gerlinde Bierholz als Barbesitzerin und Inge Wetterau als "Schwester Doll Dolores vom Orden der karnevalistischen Schwestern". Letztere sollte am Ende des Abends nicht mehr die sein, die sie vier Stunden zuvor noch gewesen war.
Die "Kirchenmäuse" – unter ihnen die Stellvertretende Bürgermeisterin Anneli Palmen – überraschten mit ihrem tollen Gesang. Zünftige Büttenreden wie die von Marita Wilms, die aus dem Leben einer Bäuerin berichtete, gehörten ebenso zum Programm wie die Tanzgruppe St. Martinus um Heidi Becker.
Diese Tänzerinnen gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Der Karneval der katholischen Frauen jedoch wird weiterleben – in allen Kaarster Ortsteilen.
Quelle: NGZ

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