Montag, 14. April 2014

Neuss 1 0 Restaurants sind für die Sommersaison gerüstet

Kaum ist die Sonne da, boomt in Neuss die Außengastronomie. Auch weil die städtischen Gebühren dafür vergleichsweise gering ausfallen. Von Christian Kandzorra
 
Schon wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen, ziehen auch die Gastronomen in der Quirinusstadt nach und gestalten die Bereiche vor ihren Lokalen mit Bänken und Tischen, um Kunden zum Draußensitzen einladen. Die Stadtverwaltung hat in diesem Jahr 130 Genehmigungen zur Nutzung der öffentlichen Flächen für die Neusser Gastronomie ausgegeben.
Auf den Außenbereich will auch Wamid Yalda als Betreiber des "Markt-Café" nicht verzichten. "Schon in den ersten warmen Tagen des Jahres sitzt kaum mehr jemand im Café, sondern viel lieber draußen an der frischen Luft", sagt der 38-Jährige. So hat er Tische und Sessel schon Anfang März vor sein Café gestellt – 60 Plätze zählt der Bereich. "Dass der Sommer in diesem Jahr schon so früh zu kommen scheint, kommt mir natürlich entgegen. Das sorgt für mehr Kunden. Doch die sitzen natürlich überwiegend draußen", sagt Yalda, der das "Markt-Café" seit drei Jahren betreibt und schon früh im Jahr auf die Außengastronomie setzt – für die Wärme sorgen bei fehlender Sonne mehrere Heizpilze und Decken.
Mit seiner Außengastronomie ist Yalda auf dem Marktplatz natürlich nicht der einzige: Jedes Restaurant, jedes Café und sogar eine Bäckerei hat dort einen Außenbereich mit Sonnenschirmen und entsprechendem Mobiliar aufgebaut. Jan Wolfshagen, zweiter Betriebsleiter im Restaurant "Schwan", berichtet von einer immer stärker werdenden Nachfrage für das Draußensitzen. Immer häufiger stellt er die Bestellungen seiner Kunden aufs Tablet und bringt sie in den Außenbereich, wo knapp 150 Leute Platz finden. "Wenn der Sommer kommt, wollen wir die Platzzahl noch aufstocken", sagt der 27-Jährige.
Ihm zufolge mache es sich auch bemerkbar, dass immer mehr Raucher draußen sitzen: "Durch das neue Nichtraucherschutzgesetz setzen sich alle, die zur Zigarette greifen wollen, jetzt von vornereihen draußen hin." Gleich nach Karneval hat das "Schwan" für die Sitzplätze draußen gesorgt. "Das Genehmigungsverfahren bei der Stadt Neuss macht uns auch keine Probleme. Das läuft alles recht unkompliziert ab", erzählt Jan Wolfshagen.

Nicht jeder Gastronom darf einfach Tische und Stühle vor sein Lokal stellen. "Das müssen wir zuerst absegnen", sagt Klaus Grützmacher vom zuständigen Amt für Verkehrsangelegenheiten. Städtische Flächen müssten mit einer Sondernutzungserlaubnis gepachtet werden. "Die beträgt in der Innenstadt vier Euro pro Quadratmeter und Monat", sagt der Sachbearbeiter. Im restlichen Neuss liege der Preis bei drei Euro pro Quadratmeter. Das ist im Vergleich zu anderen Städten günstig: "In Bonn zum Beispiel beträgt die Nutzungsgebühr monatlich zehn Euro pro Quadratmeter", sagt Grützmacher.
Berechnet werden in Neuss fünf Monate Außennutzung, sieben Monate dürfen die Flächen tatsächlich genutzt werden. "Wenn das Frühjahr aber wie in diesem Jahr so früh anbricht, können die Gastronomen den Außenbereich ruhig früher nutzen. Das sehen wir nicht so eng. Schließlich verschönert die Außengastronomie die Stadt an vielen Orten", sagt der 46-Jährige. Lediglich auf die Gestaltung des Gastro-Bereichs hat die Stadt ein Auge. So sollen auffällige Möblierungen vermieden werden. "Wir wollen insbesondere die Innenstadt eher dezent halten, was die Außengastronomie betrifft", sagt Klaus Grützmacher.
Quelle: NGZ

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