Montag, 14. April 2014

Dormagen 0 Zapfenstreich für General Adi Gassan

Bei den St. Aloysius-Schützen endete jetzt die 30 Jahre währende Ära des Regimentschefs General Adi Gassan. Das neue Ehrenmitglied der Bruderschaft erhielt von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann die Silberne Ehrennadel der Stadt. Von Sebastian Meurer
 
Auf dem Höhepunkt der Gratulationscour im Schützenhaus wurde der ohnehin schon lang anhaltende Applaus noch einmal etliche Phonstärken lauter: Anders als die Laudatoren bei ihm als neuem Ehrenmitglied der St.-Aloysius-Bruderschaft, bedankte sich Adi Gassan bei seiner Frau Sybille nicht mit ganz so vielen Worten, sondern mit einem lang anhaltenden Kuss. Bei der Verabschiedung des längst über die Grenzen der St.-Aloysius-Bruderschaft hinaus legendären Generals, wurde nämlich auch die Frau an seiner Seite nicht vergessen: Ehe Gassan sich auf seine Weise bei ihr bedankte, hatten Brudermeister Harald Lenden und sein Stellvertreter Hans Adolf Boes nämlich Sybille Gassan zuvor mit der Sonderauszeichnung des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften für Frauen geehrt und ihr die dazu gehörige Achatscheibe nebst Halskette überreicht.
Ihre wenn auch nicht physische Stärke sah Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann darin, "diesen Koloss von einem Mann zu lenken und damit zu sagen, was gut und richtig ist". Auch Hans-Adolf Boes sparte den Beitrag nicht aus, den Sybille Gassan für die 30 Jahre währende Laufbahn ihres Mannes als Regimentschef geleistet hat. "Wie ein Naturereignis" sei sie einst beim Stürzelberger Schützenfest in das Leben von Adi Gassan getreten, erinnerte Boes in seiner Laudatio. Die begann buchstäblich wie ein Märchen, nämlich mit dem Traum des kleinen Jungen Adi Gassan, einmal als Oberst das Regiment anzuführen. Aufgewacht ist Gassan aus diesem Traum, als er im August 1985 erstmals hoch zu Ross an der Spitze der St.-Aloysius-Schützen reitet, was nicht allein für Boes "der Beginn einer Ära und einer ungeahnten und beispiellosen Erfolgsgeschichte in der Historie unserer Bruderschaft" war. Seine Laufbahn hatte der heute 64-Jährige 1955 mit sechs Jahren bei den Edelknaben begonnen. Als erster Jungschützenmeister überhaupt konnte er schon früh sein Organisationstalent unter Beweis stellen. Seit 1969 bei den Hubertusschützen gehört Adi Gassan dem Zug "Selde Blömcher" an, aus dem acht Schützenkönige hervor gegangen sind, mehr als aus jedem anderen Zug der Bruderschaft. Seine ersten Sporen in der Regimentsspitze hatte sich Gassan als Adjutant von Generaloberst Peter Malzkorn verdient, dessen Nachfolge er im Oktober 1984 antrat. Seither hat er Bruderschaftsgeschichte geschrieben: "Es gibt niemanden, der eine so lange Zeit als Regimentschef oder aber in einem vergleichbaren Vorstandsamt vorweisen kann", sagte Boes.
Begonnen hatte die feierliche Verabschiedung von Gassan in der Pfarrkirche St. Aloysius, wo Präses Pfarrer Klaus Koltermann das christliche Engagement des Bruderschafts-Veteranen würdigte. Das heimische Bundestambourkorps und die Bundesschützenkapelle Neuss intonierten den Großen Zapfenstreich, derweil Stephan Manitz als neuer Oberst erstmals das gut 200-köpfige Regiment befehligte und dabei einen gelungenen Einstand feiern konnte.
Quelle: NGZ

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