Donnerstag, 3. April 2014

Kaarst 0 Raiffeisenbank hat wieder neuen Vorstand

Seit 1. März leitet Guido Schaffer das letzte rechtlich selbstständige Geldinstitut in Kaarst. Vorgänger Horst Lammers blieb nur ein Jahr. Von Julia Hagenacker
 
Rund fünfeinhalbtausend Kilometer liegen zwischen seinem letzten und dem aktuellen Arbeitsort. Seit 1. März ist Guido Schaffer Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Kaarst. Er folgt damit auf Horst Lammers, der die Stelle nach nur einem Jahr Amtszeit aus "rein persönlichen Gründen" aufgegeben hat. Am Dienstag hat Lammers Kaarst endgültig verlassen und seinen neuen Job angetreten. Guido Schaffer lebte bis Ende Februar noch in Turkmenistan.
Ein Jahr lang hat der 49 Jahre alte Banker in der Republik am Kaspischen Meer ein Projekt für die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation aufgebaut. "Dabei", sagt Schaffer, "ging es in erster Linie im die Beratung der dortigen Zentralbank und den Aufbau eines dualen Bankstudiengangs an der Berufsakademie. Für mich war das eine tolle zusätzliche Erfahrung außerhalb des klassischen Bankenbereichs."
Aufgewachsen ist Schaffer am Niederrhein, genauer gesagt in Tönisvorst. Seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte der Vater eines zehn Jahre alten Sohnes bei der Sparkasse in Krefeld, später arbeitete er bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die ebenfalls zum Sparkassenverbund gehört. Damals führte der Job den Niederrheiner nach Niedersachsen. Anfang 2000 wechselte er erstmals in den Vorstand einer Genossenschaftsbank. Zehn Jahre lang, sagt Schaffer, sei er dort für das bankeigene Wertpapiergeschäft verantwortlich gewesen. Das Projekt in Turkmenistan war ein Neuanfang. "Eigentlich", erzählt Schaffer, "wollten meine Frau und mein Sohn mitkommen. Mein Sohn stand da gerade vor dem Übergang zum Gymnasium." Weil sich in Turkmenistan am Ende keine Schule finden ließ, deren Abschluss in Deutschland anerkannt wird, änderte die Familie ihre Pläne. "Ich bin dann alle zwei, drei Monate gependelt", sagt Schaffer. Viel länger als ein Jahr ließ sich das aber kaum aushalten. Die offene Stelle bei der Raiffeisenbank Kaarst kam da wie gerufen.
Der persönliche Kontakt zu den Kunden – immerhin mehr als 10 000 in einer 42 000-Einwohner-Stadt – war und ist das Erfolgsgeheimnis der einzig verbliebenen rechtlich selbstständigen Bank in Kaarst. Gemeinsam mit Martin Amann, der als gleichberechtigter Vorstand die Bereiche "Innenbetrieb" und "Kundeneinlagengeschäft" betreut, will Schaffer, zuständig für das Kreditgeschäft, das Personal und die vier Zweigstellen in Kaarst, Holzbüttgen und Vorst, das Kreditinstitut weiter nach vorne bringen. "Unseren Schwerpunkt", sagt Amann, "wollen wir gemeinsam künftig noch mehr auf die genossenschaftliche Beratung des Mittelstands legen." Guido Schaffer ist in Kaarst bereits auf der Suche nach einem Haus.
Quelle: NGZ

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