Donnerstag, 3. April 2014

Die Stadt aktualisiert ihren Brandschutzbedarfsplan, in Kürze geht der Auftrag an ein Fachbüro. Aus dem alten Plan wurde allerdings längst nicht alles verwirklicht – der Ausbau der Wache etwa steht erst in den nächsten Jahren an. Von Carsten Sommerfeld
 
Zwei Einheiten haben neue Löschfahrzeuge erhalten, das Gerätehaus für die im März fusionierte Einheit Frimmersdorf-Neurath ist im Bau. Doch Feuerwehrchef Udo Lennartz und die Stadt blicken bereits in die Zukunft: Der Brandschutzbedarfsplan (BSP) wird nun für die nächsten fünf Jahre aktualisiert. Der Auftrag für den Entwurf soll im April an ein Büro vergeben werden. "Ich denke, dass sich die Ratsgremien Ende des Jahres damit befassen", erklärt der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr.
Während in der Nachbargemeinde Jüchen der BSP aus Kostengründen mit eigenen Kräften erstellt wurde, geht Grevenbroich einen anderen Weg. Ziel ist es, dass "ein unabhängiger Sachverständiger prüft, wie die Feuerwehr aufgestellt ist und wo wir etwas verbessern müssen", begründet Lennartz. 15 000 Euro sind im Stadt-Etat eingeplant.
Im Bedarfsplan wird das Gefahrenpotenzial einer Kommune analysiert, werden Hilfsfristen für Einsätze festgelegt und die zur Erreichung notwendigen Maßnahmen aufgeführt. "Städte und Gemeinden sind zur Aufstellung solcher Pläne verpflichtet", sagt Lennartz.
Der in der Schlossstadt 2004 erstmals aufgestellte BSP wurde 2009 aktualisiert. "Vieles aus diesen Plänen haben wir erreicht", betont Lennartz. "Seit 2005 wurden rund fünf Millionen Euro in den Fuhrpark investiert, unter anderem in zehn Löschfahrzeuge, eine Drehleiter und einen Rüstwagen. Wir sind modern ausgestattet." In den nächsten Jahren müssen unter anderem ein Wechsellader und ein Tanklöschfahrzeug ersetzt werden. Ebenfalls realisiert: "Wir haben die hauptamtliche Wache auf 49 Feuerwehrleute aufgestockt, damit können wir den ersten Marsch – wie im Plan festgelegt – mit neun Einsatzkräften gewährleisten."

Doch es gibt einiges im BSP, das noch nicht als erledigt abgehakt ist – etwa Verbesserungen in der Feuerwache: Der Ausbau des Komplexes war heftig diskutiert worden. "Der Umbau ist dringend nötig, wir haben zu wenig Platz. Wir hoffen, dass der beschlossene Zeitplan eingehalten wird", sagt Lennartz. Erste Mittel sind für 2016 eingeplant. "Das wird wohl das größte Projekt in den nächsten Jahren sein." Auch das im BSP empfohlene Gerätehaus im Westen der Stadt steht bisher nur auf dem Papier. "Das ist weiter ein Wunsch, aber der Umbau der Feuerwache hat Vorrang", so Lennartz.
Ebenfalls Wunschdenken geblieben ist die im alten Plan empfohlene Steigerung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte von 210 (2010) auf 290 – die Zahl ist sogar auf 196 gesunken. "Es wird immer schwieriger, junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern, und viele ziehen nach Schule oder Ausbildung aus der Stadt weg", sagt Lennartz. Ein Patentrezept hat er nicht. "Wir müssen weiter werben. Und es ist wichtig, dass Ehrenamtler attraktive Bedingungen für ihre Arbeit haben. Wir hoffen etwa, dass wir mit dem neuen Gerätehaus für Frimmersdorf und Neurath Menschen motivieren können, bei uns mitzumachen."
Quelle: NGZ

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