Dienstag, 25. März 2014

Jüchen Online-Petition: Steuer soll nur Hunden nutzen

Manuel Bienefeld setzt sich dafür ein, die Hundesteuer künftig zweckgebunden zu verwenden – für Hundeplätze oder Gassibeutel. Von Daniela Buschkamp
 
Die Hundesteuer sinnvoll einzusetzen – dafür kämpft jetzt der Gubberather Manuel Bienefeld im Internet. Er hat eine Petition auf der Website "www.openpetition.de" eingerichtet; zudem sucht er im sozialen Netzwerk "Facebook" nach weiteren Unterstützern. Er wünscht sich: "Die Abgabe sollte sinnvoll eingesetzt werden – nämlich für Hunde." Was er in der Gemeinde vermisst: "Einen gesicherten Hundeplatz, an dem man seine Tiere ohne Leine laufen lassen kann." Durch eine solche Einrichtung würden auch Konflikte über die Anleinpflicht vermeiden – die Tiere könnten sich "gesetzeskonform" austoben. Vor wenigen Tage hatte erst die Gemeindeverwaltung alle Hundebesitzer dazu aufgefordert, ihre Vierbeiner in der Nähe von Gewässern nicht frei laufen zu lassen. Sonst würden etwa Brutvögel und andere Tiere gestört. Das kann Manuel Bienefeld nachvollziehen, aber er meint: "Es muss auch etwas für die Hunde in der Gemeinde Jüchen gemacht werden."
Der 25-Jährige ist begeisterter Hundebesitzer von Rocky und Benja, zwei Labradoren. "Als mein zweiter Hund dazu kam, habe ich mich verstärkt mit dem Thema Hundesteuer beschäftigt", sagt Bienefeld. Er kam zu der Einschätzung, dass die Abgabe zweckgerichtet verwendet werden sollte – etwa für einen Hundeplatz oder für "Gassibeutel"-Stationen, um die Straßen und Wege im Gemeindegebiet sauber zu halten. In anderen Städten und Gemeinden würde dies bereits praktiziert. In der Nachbarstadt Grevenbroich hat sich etwa der Werbering dafür stark gemacht.
Mit dieser Meinung steht der Gubberather nicht allein da: Rund 150 Unterstützer hat er bisher gefunden. "Ich bin zufrieden, wie gut es nach wenigen Tagen läuft", sagt der Hundebesitzer. Jetzt will er in Jüchener Geschäften außerdem Unterschriften-Listen auslegen. Zu den Befürwortern gehört etwa Karina Karlstedt, die eine Hundeschule führt: "Ich bin per Zufall auf die Petition aufmerksam geworden. Sie gefällt mir, deshalb habe ich unterschrieben."

Ein anderes Beispiel für eine Petition, die im Netz gestartet wurde, ist die Initiative zum Grevenbroich-Kennzeichen. Boris Schnitzler, Geschäftsmann aus Grevenbroich, hatte via Facebook und über die "Open Petition"-Website Befürworter gesucht. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat er damit nicht überzeugen können. Jetzt will er mit Rolf Göckmann, dem Vorsitzenden der "Aktiven Bürger Grevenbroich", einen Beschwerde-Antrag im Kreis-Ausschuss formulieren.
Nach Einschätzung von Rathaus-Sprecher Norbert Wolf hat Bienefelds Petition wenig Erfolgsaussichten: "Die Hundesteuer ist eine Aufwandssteuer." Sie sei eine gemeindliche Abgabe, mit der das Halten von Hunden besteuert werde. "Wie jede Steuer ist sie eine öffentlich-rechtliche Abgabe, der keine bestimmte Leistung, wie etwa Reinigung der Straßen von Hundekot gegenübersteht", so Wolf. Nach dem Gesamtdeckungsprinzip wird die Abgabe verwendet, um alle kommunalen Aufgaben zu finanzieren.
Quelle: NGZ

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