Mittwoch, 5. Februar 2014

Rommerskirchen 5 Wirtschaftsinitiative hat sich aufgelöst

Für die Wahl eines neuen WIR-Vorstands fanden sich keine Kandidaten. Das Vereinsvermögen erhält die Gemeinde. Von Sebastian Meurer
 
Die "Galgenfrist", die sich die Wirtschaftsinitiative Rommerskirchen (WIR) vor einem Vierteljahr gegeben hatte, ließ die Interessenvertretung der Rommerskirchener Kaufleute ungenutzt verstreichen. Die jetzige Sitzung in der Gaststätte "Haus Schlömer" war die letzte des im Jahr 2000 gegründeten Vereins: Mit elf zu drei Stimmen sprachen sich die Mitglieder bei einer Enthaltung für eine Auflösung von "WIR" aus.
Die satzungsgemäß vorgeschriebene Dreiviertelmehrheit wurde damit gerade erreicht. Der Vorstand um die Vorsitzende Julia Offermann war bereits im November zurückgetreten. Julia Offermann und der bisherige Geschäftsführer Werner Schwarz fungieren nun als Liquidatoren des Vereins. "Zum Schutz der Gläubiger wird ein Jahr verstreichen, ehe WIR aus dem Vereinsregister gestrichen wird", erläutert Werner Schwarz. Das verbliebene Vereinsvermögen in Höhe von etwas über 3000 Euro wird der Wirtschaftsförderung der Gemeinde zukommen. So sah es die Satzung des Vereins vor.
"Es ist einfach zu wenig Interesse bei den Mitgliedern da. Wenn nur drei bis vier Leute etwas tun, ist es sinnlos weiterzumachen", begründet Werner Schwarz das auch von ihm befürwortete Aus für die Wirtschaftsinitiative. Die hatte zuletzt nicht mehr ganz 50 Mitglieder, von denen zu den Treffen der vergangenen Jahre indes nur knapp über ein Dutzend gekommen war. Kandidaten, die bereit gewesen wären, Vorstandsposten bei WIR zu übernehmen, fanden sich während der vergangenen drei Monate nicht. Neben Wolfgang Siegert, der im Mariannenpark "Siegert-Spielwaren-Sport-outdoor" betreibt, stimmten auch der frühere WIR-Vorsitzende Wolfgang Könen und der langjährige Geschäftsführer Fred Meurer gegen die Auflösung der seit 2011 dahinsiechenden Wirtschaftsinitiative.

Könen hatte bereits im November kein Hehl daraus gemacht, dass die Auflösung einem "Armutszeugnis" gleichkäme, da WIR nach wie vor ein geeignetes Instrument sein könne, die Interessen des Einzelhandels zu vertreten. Sein Plädoyer, den Verein erst einmal bestehen zu lassen und weiter nach Kandidaten und Ideen zu suchen, verhallte indes ungehört. Auch ein von Könen zu diesem Zweck vorgeschlagenes Sommerfest wird es nicht geben. Fred Meurer, der von 2000 von 2011 als Geschäftsführer die Konstante schlechthin bei WIR war, hatte bereits bei seinem gemeinsam mit Wolfgang Könen im Sommer 2011 erfolgten Rücktritt bezweifelt, dass der Verein nochmals ins Leben zurückgerufen werden könnte.
Dennoch ist Meurer "enttäuscht" vom Ende der Wirtschaftsinitiative. Der Ende 2011 gewählte Vorstand sei vom Rathaus förmlich "erzwungen" worden. "Das hätte man dann auch konsequent zu Ende führen müssen", meint Fred Meurer. Was die Zukunft der verkaufsoffenen Sonntage angeht, will der Geschäftsführer des Center am Park (CaP) das Gespräch mit den im CaP wie im Mariannenpark ansässigen Geschäftsleuten führen. Mit Ergebnissen rechnet er nach Ostern. Fred Meurer würde eher ein Sommerfest bevorzugen als einen Weihnachtsmarkt. "Das passt besser auf den Marktplatz", findet er.
Quelle: NGZ

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