Freitag, 10. Dezember 2010

POL-NE: Stadt Korschenbroich, Kreispolizeibehörde und Kreisjugendamt erhalten Landespreis für Innere Sicherheit 2010

pressemappe.de Korschenbroich / Rhein-Kreis Neuss (ots) - Im Atlantik Congress Hotel in Essen verlieh Innenminister Ralf Jäger am Freitag (10.12.) den Landespreis für Innere Sicherheit 2010. Mit diesem Landespreis werden Teilnehmer ausgezeichnet, die beispielhafte Ordnungspartnerschaften im Sinne einer bürgerorientierten, rechtsstaatlichen und professionellen Arbeit entwickelt und erfolgreich umgesetzt haben. Die Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Korschenbroich, der Kreispolizeibehörde Neuss und dem Kreisjugendamt gehört in diesem Jahr zu den Preisträgern.
Insgesamt hatten sich 17 Städte und Polizeibehörden mit verschiedenen Konzepten um den Landespreis beworben. Neben dem siegreichen Projekt aus dem Rhein-Kreis erhielt auch die Polizei Bielefeld (Sicherheit im Internet) und ein Jugendprojekt aus dem Oberbergischen Kreis einen Preis.
Den Anstoß für die gemeinsame Schwerpunktarbeit in Korschenbroich hatte im Jahre 2006 eine Gruppe von Jugendlichen gesetzt. Eine immer stärkere wachsende Gruppe von bis zu 50 Personen verunsicherten große Teile der Bevölkerung durch Sachbeschädigungen, öffentlichen Alkoholkonsum, Grölereien und weiteres, nicht sozialkonformes Verhalten.
Mit einem breit gefächerten Handlungskonzept zur Verhütung und Bekämpfung des Jugendvandalismus gingen die Ordnungspartner das Problem an. Und der Erfolg bestätigte diesen Ansatz: Dank der gemeinsamen Umsetzung des Konzeptes zeigten die Jugendlichen schnell wieder sozial adäquates Verhalten. Viele von ihnen konnten in die Jugend- und Kulturarbeit der Stadt integriert werden. Der Vandalismus an Schulen, Kindertagesstätten und Sportstätten ging schnell und signifikant zurück.
Zu den Kernpunkten des Konzeptes gehörten:
Ergänzung der Ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt um Bestimmungen, die das polizeiliche Einschreiten und das Durchsetzen von Platzverweisen erleichterten sowie Aufnahme eines Alkoholverbotes auf Spielplätzen und Schulhöfen.
Unmittelbare repressive Reaktion der Stadt bei Schäden durch Schadenersatzforderungen, Hausverbote, Strafanträge etc.
Zeitnahe Gespräche des Jugendamtes mit auffälligen Jugendlichen und deren Eltern.
Einrichtung eines Kommunalen Ordnungsdienstes.
Gemeinsame Streifen von Kommunalem Ordnungsdienst und Polizei.
Einbindung der Jugendlichen in die Kultur- und Jugendarbeit.
Einrichtung eines Arbeitskreises Prävention und
Ernennung des Anti-Vandalismus-Beauftragten Hans-Peter Walther aus dem Schul- und Sportamt durch den Bürgermeister.
Neben dem Innenminister waren zahlreiche Vertreter aus Kommunen und Polizeibehörden im Saal des Essener Hotels, die sich auf einem extra für die Verleihung produzierten Film über das erfolgreiche Konzept aus Korschenbroich informieren konnten.
Danach wurden Bürgermeister Heinz Josef Dick, der allgemeine Vertreter des Landrates, Jürgen Steinmetz, der Beigeordnete Rudolf Graaff, der Leiter des Kreisjugendamtes, Norbert Dierselhuis und der Leitende Polizeidirektor Detlef Gernandt auf die Bühne gebeten um von Innenminister Ralf Jäger den Landespreis Innere Sicherheit 2010 zu empfangen.
Jürgen Steinmetz betonte, dass man nicht ohne Grund Stolz auf die hohe Auszeichnung sei und hob hervor, dass die Zuständigkeit des Landrates sowohl für die Polizei als auch für das Kreisjugendamt kurze Entscheidungswege und schnelles Handeln ermöglicht. Bürgermeister Heinz Josef Dick sagte: "Die Nachhaltigkeit der getroffenen Maßnahmen ist besonders wichtig. Diese wird durch gelebte Ordnungspartnerschaft gewährleistet, mit der wir schnell Ziele erreichen und dank eines abgestimmten Handlungskonzept das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflussen."
Für Norbert Dierselhuis stand im Vordergrund, dass bei der Umsetzung des Konzeptes schnell reagiert wurde. Auffälliges Verhalten von Kindern und Jugendlichen wurde nicht erst nach Monaten thematisiert und aufgearbeitet. Nach drei Tagen war der Kontakt zu den Eltern der Betroffenen hergestellt. Dierselhuis: "Das theaterpädagogische Projekt und das vergrößerte Angebot im Bereich Jugendheime stärkte zeitgleich die Aufbereitung des Geschehenen und die Prävention."
Nach dem offiziellen Teil konnten sich die vielen Besucher im Saal noch an mehreren Informationsständen über weitere Präventionsprojekte von anderen Ordnungspartnerschaften informieren. Diesen "Markt der Möglichkeiten" hatten auch die Ordnungspartner aus dem Rhein-Kreis Neuss genutzt und an diesem Stand noch einmal gemeinsam das Projekt vorgestellt. Die Aktion fand reges Interesse. Vertreter der Stadt, der Polizei und des Jugendamtes mussten viele Fragen beantworten.

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