Mittwoch, 25. August 2010

POL-NE: Vermisster Senior wohlbehalten zurück gekehrt - Was ist zu tun, wenn Seniorinnen und Senioren vermisst werden?

Hausmeister-Neuss
Rhein-Kreis Neuss/Meerbusch (ots) - Am Dienstag Abend (24.08.) meldete der Pflegedienst eines Seniorenheimes in Meerbusch gegen 18.30 Uhr einen 72 Jahre alten Heimbewohner als vermisst. Nach deren Auskunft ist der Vermisste demenzkrank und verfügt über keinerlei Orientierungsfähigkeit. Sofort liefen die polizeilichen Suchmaßnahmen an. Mit einer Vielzahl von Polizeieinsatzkräften wurden mögliche Anlaufstellen überprüft und Straßen abgesucht. Zur Unterstützung der Suchmaßnahmen wurde über die Fliegerstaffel zudem ein Hubschrauber angefordert. Dessen Besatzung entdeckte den Senior dann gegen 20.30 Uhr auf einem Feldweg im Bereich "Alt Schürkesfeld". Wohlbehalten konnte der ältere Herr dann mit einem Krankenwagen in das Seniorenstift zurück gebracht werden.
Dieser Fall ist kein Einzelfall. Leider gehören diese Einsätze in der letzten Zeit vermehrt zu den Aufgaben der Polizei.
Viele Angehörige sind häufig mit der Situation eines vermissten Angehörigen völlig überfordert und können die Ordnungshütern nicht im erforderlichen Maß mit wichtigen Informationen versorgen. Daher einige Tipps zu diesen Fällen:
Was ist zu tun, wenn Seniorinnen und Senioren vermisst werden?
Der Begriff des demographischen Wandels wird in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. Auch die Polizei muss erkennen, dass die Altersentwicklung der Menschen unmittelbar auf ihre Arbeit Einfluss nimmt.
Ältere Menschen leiden häufig unter Gedächtnisstörungen und Orientierungslosigkeit. Diese Auffälligkeiten sind bei Demenzkranken besonders stark ausgeprägt. Nicht selten verlassen solchen Mitmenschen ihren unmittelbaren Lebensbereich und finden krankheitsbedingt nicht mehr zurück. Sie sind durch ihre Hilflosigkeit erheblichen Gefahren ausgesetzt. Diese Gefahren verstärken sich, insbesondere während der kalten Jahreszeit oder wenn eine regelmäßige Medikamenteneinnahme notwendig ist.
Im Jahr 2009 waren 44 Menschen über 60 Jahren im Rhein-Kreis als vermisst gemeldet. 23 Frauen und 21 Männer. 11 Personen waren über 80 Jahre alt. Alle Personen konnten ohne größere Gesundheitsschäden wieder aufgefunden werden.
Wenn die Polizei informiert wird, haben die Angehörigen oder die Betreuer und Pfleger in der Regel schon alle möglichen Anlaufstellen im Nahbereich überprüft. Für die Ordnungshüter ist wichtig, so schnell wie möglich umfassende Informationen zur vermissten Person zu bekommen. Es sollte nicht zu lange mit der Benachrichtigung der Polizei gewartet werden. Suchmaßnahmen in der Dunkelheit sind wenig Erfolg versprechend.
Wer mit Menschen zu tun hat, die aufgrund ihrer Erkrankung zum potentiellen Vermisstenfall werden können, (dies sind Angehörige aber auch Pflegende in Heimen) kann sich auf den "Ernstfall" vorbereiten.
Das Vorhalten eines aktuellen Lichtbildes ist sinnvoll.
Auch sollte der ältere Mensch immer ein eingeschaltetes Handy dabei haben. Die Telefonnummer des Mobiltelefons ist für die Polizei ebenfalls hilfreich.
Name und Anschrift in Kleidung eingenäht erleichtern die Arbeit, wenn eine orientierungslose Person aufgegriffen wird, deren Identität ansonsten nicht zu ermitteln ist.
Gewohnheiten, übliche Tagesabläufe und vor allem auch frühere Bezugspunkte und ehemalige Wohnanschriften sind wichtige Informationen
Jeder, der eine orientierungslose Person erkennt, sollte sich kümmern und die Polizei verständigen.
Wie bereits angedeutet, kann es bei der Suche nach vermissten Personen um Leben und Tod gehen. Daher ist der polizeiliche Aufwand bei solchen Einsatzlagen Personal- und Kostenintensiv.
Starke Polizeikräfte werden zusammengezogen, Hundertschaften angefordert. Fast immer sucht die Besatzung eines Polizeihubschraubers aus der Luft und am Boden unterstützen besonders ausgebildete Hunde die Einsatzkräfte.
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss möchte für das Thema "Vermisste Senioren" sensibilisieren und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

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