Montag, 19. Mai 2014

Neuss Letzte Vorbereitungen für Super-Wahlsonntag

Im Wahlamt wurden bisher über 14 000 Briefwähler registriert. Die letzte Antragsfrist dazu verstreicht am kommenden Freitag. Von Christoph Kleinau
Fünf Tage vor der Wahl liegt die Wahlbeteiligung schon im zweistelligen Prozentbereich. Auch am Samstag gaben sich die Briefwähler im Wahlamt der Stadt sozusagen die Klinke in die Hand. 200 bis 300 Neusser geben durchschnittlich jeden Tag ihre Stimme ab, inzwischen sind es über 14 000. Damit reicht die Briefwahlbeteiligung noch nicht an den Rekord aus dem Jahr 2009 heran, als Kommunalwahl und Neusser Schützenfest auf einen Tag fielen, trotzdem spricht Christoph Noeppel als Leiter des Wahlamtes von einem "Massengeschäft, das höchste Genauigkeit fordert."
Noeppel und seine Mitarbeiter sind - gefühlt - ununterbrochen im Wahlkampf. Die Vor- und Nachbereitung der Landtagswahl 2012, der Bundestagswahl im vergangenen Jahr und nun der Europa- und Kommunalwahlen gehen nahezu nahtlos ineinander über. Aber erst wenn die Wahlbenachrichtigungen verschickt sind und die Briefwahl möglich ist, wird die fünfköpfige Truppe des Wahlamtes aufgestockt. Im Fall der Kommunalwahl war das Tag 35 vor dem Urnengang am kommenden Sonntag. Nun sorgen acht städtische Bedienstete - darunter eine Ex-Kollegin - vor und hinter den Kulissen für einen glatten Ablauf.
Die Neusser Parteien im Onlinecheck FOTO: Screenshot
Hoffnungsschimmer für die Truppe: Nächsten Dienstag ist die Schlacht geschlagen. Zur Nachbereitung von Europawahl, Kommunalwahl und der Wahl zum Integrationsrat ist das Bürger- und Ordnungsamt am Montag (26.) noch geschlossen, danach könnte sich die Lage im Wahlamt entspannen. Allerdings ist die nächste Wahl nicht fern, denn im Oktober 2015 wählen die Neusser Bürgermeister und Landrat neu. Diese Trennung empfindet Noeppel heute als Glücksfall: "Sonst müssten wir direkt am Montag klären, ob 14 Tage nach der Bürgermeisterwahl eine Stichwahl erforderlich ist." Denn dann muss das ganze Verfahren für diesen Urnengang in kürzester Zeit noch einmal angeschoben werden.
Die Beflaggung der 91 Wahllokale in den insgesamt 29 Stimmbezirke muss die Crew vom Wahlamt nicht beschäftigen, ansonsten aber trommeln auf Noeppel und seine Mannen täglich etliche Mails (etwa mit Vorgaben des Landeswahlleiters) ein, sind Anfragen zu bearbeiten, Strukturen aufzubauen. Die Rekrutierung und Schulung der Wahlvorstände zum Beispiel ist fast abgeschlossen. Kräftig müssten die sein, sagt Noeppel, denn die Koffer mit den Wahlunterlagen, die am Samstag gepackt werden, sind schwer. Wichtigster Inhalt: Das endgültige Wählerverzeichnis. Das kann erst am Freitag ab 18 Uhr erstellt werden, wenn die letzte Frist zur Beantragung der Briefwahl verstrichen ist. Die Namen derer, die so schon ihr Wahlrecht ausgeübt haben, müssen in diesem Verzeichnis besonders gekennzeichnet sein.
Blaues NGZ-Sofa: Politiker diskutieren über Wahlthemen FOTO: Woitschützke, Andreas
Bis zu dieser Frist bleibt es hektisch im Wahlamt, müssen Briefwähler registriert, die abgegebenen Stimmzettel den Wahlbezirken zugeordnet werden: Gelbe Umschläge kennzeichnen die Kommunalwahl, orange die Integrationsratswahl und pinkfarbige die Europa-Wahl. Wie die Wahlen ausgegangen sind, erfahren Gäste am Sonntag ab 18 Uhr im "Wahlstudio" Ratshausfoyer.
Quelle: NGZ

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