Montag, 19. Mai 2014

Grevenbroich 1 Künstler öffnet Garten voller Skulpturen

Jörg Schröder ist einer von fast 160 Gartenfreunden, die ihre liebevoll hergerichteten Oasen bei der Aktion "Offene Gartenpforte" der Öffentlichkeit präsentieren. Der Grevenbroicher hat sich besonders auf Stahlskulpturen spezialisiert. Von Christian Kandzorra
450 Quadratmeter, ein Künstler und jede Menge Details in allen Ecken: Seit 1989 investiert der Grevenbroicher Künstler Jörg Schröder jede freie Minute in die Gestaltung seines Gartens. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine normale Anlage mit Rasen, Hecken und Blumenkübeln - was seinen Garten auszeichnet, sind die rund 200 Stahl- und Bronzeskulpturen, an denen der 52-Jährige tüftelt. Für Besucher öffnete er jetzt bei der Veranstaltungsreihe "Offene Gartenpforte" die Tore zu seinem Reich an der Montanusstraße 36. Die Aktion wird von der Stiftung Schloss Dyck unterstützt, insgesamt zeigen 2014 fast 160 Bürger mit grünem Daumen ihre Gärten.
So auch Jörg Schröder aus Grevenbroich, der mindestens zwei Tage in der Woche mit der Pflege seiner Grünanlage beschäftigt ist. Dort gibt's allerhand zu tun - neben Rasenflächen, Hecken, mehreren Bäumen und einem Teich, an dem sich die Frösche die Sonne aufs Gemüt scheinen lassen, legt er den Fokus auf seine Skulpturen.
Die finden sich überall im Garten verteilt. "Ich habe mich schon im Alter von 20 Jahren fürs Handwerk und eben auch für die Herstellung von Skulpturen begeistert. Zunächst fing alles mit Holzschnitzereien an, dann bin ich komplett auf Kunstwerke aus Stahl oder Bronze umgestiegen", sagt der gebürtige Königshovener.

Jörg Schröder experimentiert gerne. Sein romantisch-verspielter Garten ist dafür perfekt geeignet: Mitten im Garten, der mit Buchsbäumen und anderen Pflanzen fast das ganze Jahr über blüht, hat er sein Künstleratelier, in dem er die Skulpturen, die häufig in etwas abstrakter Form Menschen darstellen, schmiedet, gießt, feilt, schweißt, brennt, formt oder schneidet. "Das ist meine große Leidenschaft", betont Schröder, dessen Herz insbesondere für die Skulpturen-Reihe "Sieben Tage Mensch" schlägt. Was es damit auf sich hat? "Das ist ein siebenteiliges Kunstwerk, das die Dinge in ein Bild bringt, die uns Menschen in einer Woche (daher sieben Tage) beschäftigen", erklärt der Künstler. So zeigt er zwischen Bäumen, Sträuchern, plätschernden Wasserquellen und anderen Details im Garten "nachdenkliche, herzlich-freundliche, duftende, besinnliche, aufblühende, verliebte und gläubige" Figuren.
Viele Skulpturen und Pflanzen im Garten nimmt man erst beim zweiten oder dritten Rundgang wahr - was sofort auffällt, sind allerdings die sorgfältig gepflegten und mit Kunstwerken in Szene gesetzten Flieder, die sich in ihrer außergewöhnlichen Schnittform durch den Garten schlängeln.
"Die drei Bäume sind über 70 Jahre alt und müssen inzwischen gestützt werden. Sie spenden im Garten viel Schatten und sorgen dafür, dass ich auch bei meinen Kunstwerken mit Licht und Schatten spielen kann", erzählt Jörg Schröder, der die Flieder an manchen Stellen mit einer speziellen Acryl-Masse "verarztet" hat, damit sie ungehindert weiter wachsen können. Der 52-Jährige öffnet die Tore zu seinem Garten an der Montanusstraße auch außerhalb der Aktion "Offene Gartenpforte" und verkauft seine Kunstwerke etwa bei Märkten in Schloss Dyck.
Quelle: NGZ

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